Kölner Karneval: So sieht das Sicherheitskonzept für die Zülpicher Straße und die Uniwiese aus

Um ein Chaos an Karneval in Köln zu vermeiden, wurde ein Sicherheitskonzept festgelegt. Wir haben die wichtigsten Maßnahmen im Überblick.
Karnevalsauftakt Köln
Die Zülpicher Straße ist am Nachmittag voller Menschen. Foto: Thomas Banneyer/dpa
Die Zülpicher Straße ist am Nachmittag voller Menschen. Foto: Thomas Banneyer/dpa

Der Höhepunkt der Session rückt immer näher und nun steht auch das neue Sicherheitskonzept für Köln. Mit über 1500 Polizisten, 200 Ordnungsamt-Mitarbeitern und mehr als 1000 privaten Sicherheitskräften will die Stadt Köln den erwarteten Ansturm an Karneval in geregelte Bahnen lenken. Insbesondere an Weiberfastnacht werde das Ordnungsamt „mit Mann und Maus“ vor Ort sein, sagte am Donnerstag der Leiter des Ordnungsdienstes, Thomas Frenzke.

In der Vergangenheit stießen einige Konzepte bereits hart an ihre Grenzen. So beispielsweise bei der Eröffnung der fünften Jahreszeit am 11. November: Die Innenstadt ist zu diesem Zeitpunkt heillos überfüllt und es grenzt im Nachhinein an ein Wunder, dass nichts Schwerwiegenderes passiert. Knapp eine Woche vor dem Straßenkarneval in Köln hat die Stadt nun auch endlich ein konkretes Sicherheitskonzept für die Zülpicher Straße vorgelegt. Wie dieses aussieht und welche weitern Maßnahmen es für die Session gibt, erfahrt ihr hier.

>> Karneval in Köln 2024: Das sind die Straßensperrungen im Zülpicher Viertel und in der Altstadt <<

Karneval in Köln: So sieht das Sicherheitskonzept für die Zülpicher Straße aus

Besonders bei jungen Karnevalisten ist die Zülpicher Straße im Kwartier Latäng ein beliebter Party-Hotspot. Jedes Jahr zieht der Ort tausende Feierwütige an. Damit Menschen hier trotz des großen Andrangs entspannt feiern können, wird erneut versucht, den Zugang zur Partymeile zu steuern.

Wie aus den Plänen der Stadt Köln hervorgeht, wird das Kwartier Latäng dafür abgesperrt. Wer in das Viertel möchte, kommt an den Karnevalstagen nur über die vier Eingänge an der Luxemburger Straße, der Bachemer Straße, der Kerpener Straße sowie der Roonstraße hinein. Wer direkt zur Zülpicher Straße möchte, gelangt über die Zugänge in der Roonstraße und auf der Höhe der Uni Mensa zum Geschehen.

>> Weiberfastnacht in Köln 2024: So feierten die Jecken den Karnevalsauftakt <<

Instagram

Ich bin damit einverstanden, dass mir Inhalte von Instagram angezeigt werden.
Datenschutzseite

Einverstanden

>>Karneval in Köln 2024: Das sind die Straßensperrungen im Zülpicher Viertel und in der Altstadt<<

Daneben wird es auch kontrollierte Bereiche in die Kyffhäuser Straße und die Moselstraße geben. Große Teile des Kwartier Latäng sind sogar völlig für Karnevalisten gesperrt, dazu zählen unter anderem der Rathenauplatz und der Zülpicher Platz. Zugang zum abgesperrten Veedels-Bereich haben dann nur Anwohner und Beschäftigte.

Das Studentenviertel gilt mit seinen vielen Bars und Kneipen schon lange als Mega-Hotspot, der auch an normalen Wochenenden viele Partytouristen von auswärts anzieht. An Karneval kommt es in Verbindung mit exzessivem Alkoholkonsum regelmäßig zu enormem Gedränge und unschönen Begleiterscheinungen wie Vermüllung und Wildpinkeln, was Bewohner verärgert. Die Stadt will darauf in diesem Jahr mit einer Entlastungs- und Ausgleichsfläche an den Kölner Ringen reagieren, wo ein Straßenfest stattfinden soll.  Auf diese Weise soll das Gebiet rund um die Zülpicher Straße entlastet werden.

Außerdem will die Stadt noch mehr Toilettenhäuschen aufstellen und noch eng getakteter den Müll entsorgen.

Karnevalskonzept 2024: Diese neue Maßnahme ergreift die Stadt Köln – und erntet Kritik

Um den Andrang zur Zülpicher Straße und Umgebung zu verringern, hat sich die Stadt Köln in diesem Jahr eine neue Maßnahme überlegt. So gibt es die Alternativveranstaltung „Karneval Open Ring“ auf dem Hohenstauffenring, die von der Karnevalsgesellschaft „Die Große von 1823“ organisiert wird.

>>Karneval in Köln: Das sind die besten Kostümläden der Stadt<<

Doch es gibt auch Kritik an diesem Konzept. Da die Veranstaltung in der Nähe zur Schaafenstraße stattfindet, einem Ort mit vielen Bars für die Queere-Community, befürchtet die Wirtegemeinschaft der Straße, dass es vermehrt zu Übergriffen auf homo- und transsexuelle Feiernde kommt.

Bereits am Montag, 29. Januar, hatte die Kölner Polizei eine Präventionskampagne unter dem Motto „It’s a dress, not a yes!“ gestartet. Mehrere Videoclips sollen darauf aufmerksam machen, dass bestimmte Kleidung oder ausgelassenes Feiern nicht als Einladung für sexuelle Übergriffe missverstanden werden dürfen.

Karneval in Köln: Uniwiesen dienen erneut als Ausweichfläche

Die Uniwiese soll erneut als Ausweichfläche genutzt werden, dagegen hatte sich zuletzt Widerstand formiert. Unter anderem der BUND hatte gegen die Nutzung protestiert, doch ohne Erfolg. So wird die Wiese zwischen der Luxemburger Straße und der Bachemer Straße auch in diesem Jahr genutzt. Mehr dazu lest ihr hier.

Sicherheitskonzept zu Karneval: Schutz-Gitter für Synagoge und Park am Aachener Weiher

Martin Lotz, der polizeiliche Einsatzleiter, sagte, wie schon am 11.11.2023 werde die Synagoge am Rande des Partyviertels wieder durch Gitter besonders gesichert. Spezielle Sicherheitsmaßnahmen rund um den Kölner Dom so wie an Weihnachten, als es eine Terrordrohung gegeben hatte, seien nach jetzigem Stand nicht nötig.

Neue Leitlinien für Rosenmontagsumzüge

Für die Rosenmontagsumzüge und die Pferde wurden bereits Mitte Januar 2023 neue Leitlinien herausgegeben. So sollen Pferde nicht mehr unmittelbar vor oder hinter einer Musikkapelle marschieren, sondern am Anfang oder Ende des Zuges. Auch für die Reiter gibt es nun strengere Vorschriften, unter anderem gibt es ein Handyverbot.

mit Material der dpa