Karneval Köln: Bezirksbürgermeister entsetzt – „Rambazamba wie am Ballermann“

Der grüne Bezirksbürgermeister Andreas Hupke ist entsetzt über die Zustände der Kölner Innenstadt an Weiberfastnacht. Er vergleicht die Situation mit dem Ballermann auf Mallorca.
Weiberfastnacht – Köln
Blick am Vormittag auf die Zülpicher Straße wo tausende Karneval feiern. Foto: Thomas Banneyer/dpa
Blick am Vormittag auf die Zülpicher Straße wo tausende Karneval feiern. Foto: Thomas Banneyer/dpa

„Endlich wieder Karneval, endlich wieder feiern!“ Das dachten sich wohl zum Auftakt des Straßenkarnevals an Weiberfastnacht alle Kölnerinnen und Kölner. Entsprechend losgelöst war die Stimmung nach Jahren der Pandemie-Einschränkungen. Bereits am Vormittag mussten die Zugänge ins „Kwartier Latäng“ geschlossen werden, die Zülpicher Straße war bereits um 11 Uhr dicht.

Für Karnevalisten und jene, die dem jecken Treiben gerne zuschauen, eine wenig überraschende Nachricht.  Für einen Kölner aber wurden die Grenzen des guten Geschmacks an Weiberfastnacht bereits weit überschritten. Der grüne Bezirksbürgermeister der Innenstadt Andreas Hupke zeigte sich bei „24rhein.de“ entsetzt.

Karneval in Köln: „Schlimmer als am 11. November“

Zum Auftakt um 11.11 Uhr sagte er nur: „Hier ist aktuell mehr Polizei als bei jedem Champions-League-Spiel, wo teilweise gefährliche Hooligans unterwegs sind.“ Es sei sogar noch schlimmer als am 11. November, dem Auftakt in die fünfte Jahreszeit. „Das heute hier sprengt ja sogar die Dimensionen, wie wir sie am 11.11. im vergangenen Jahr erlebt haben. Die geben sich hier die Kante, hier herrscht Rambazamba wie am Ballermann. Das macht mich wütend, weil es erneut zeigt, dass es auch nach dem vergangenen Jahr kein Umdenken gegeben hat, um die Situation in den Griff zu bekommen.“

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Schuld seien vor allem Touristen und jene, die nicht gebürtig aus Köln seien, sagt der selbst in Monschau geborene und erst im Alter von 23 Jahren in Köln sesshaft gewordene Hupke. Diese würden sich vollkommen daneben benehmen und es mit dem Feiern vollkommen übertreiben. „Ich habe eine ganz große Traurigkeit in mir, wenn ich die Bilder hier sehe. Mit Köln hat das hier aktuell nicht mehr viel zu tun. Ich bete nur noch innerlich, dass hier alles gut geht.“ Damit Köln nicht weiter in Verruf gerät, sieht er nach Karneval dringenden Gesprächsbedarf. Andererseits sieht er sein „Veedel“ im Chaos versinken, sollte es die nächsten Jahre so weitergehen.

Festkomitee-Präsidenten Christoph Kuckelkorn schätzte die Lage derweil ganz anders ein als Hupke, erklärte nur: „Wenn wir mal ehrlich sind, in dem Alter hätten wir wahrscheinlich genauso gefeiert.“

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