Karneval in Köln: Bundespolizei zieht Fazit zur Weiberfastnacht – Hundertschaften im Einsatz

Der Karneval in Köln hat mehrere Hundertschaften der Polizei beschäftigt. Bei der Bahn kam es aufgrund von illegalen Gleisüberschreitungen zu Streckensperrungen. Nebenbei standen alkoholbedingte Schlägereien, Diebstähle und festgestellte Waffen im Gepäck auf dem Programm. Dennoch zog sie insgesamt ein positives Fazit.
Karneval in Köln - Weiberfastnacht
Ein Polizist im Kölner Karneval. Foto: Henning Kaiser/dpa
Ein Polizist im Kölner Karneval. Foto: Henning Kaiser/dpa

Trotz strenger Corona-Regeln und dem Krieg in der Ukraine haben die Jecken an Weiberfastnacht ganz Köln erobert. Dabei kam es auch zu zahlreichen Straftaten – im Kölner Süden musste ein Polizeihubschrauber zur Sichtung von Personen auf den Gleisen ausrücken. Das Fazit der Bundespolizei ist dennoch positiv: Der Weiberdonnerstag verlief insgesamt ruhiger als noch vor der Pandemie.

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Polizeihubschrauber jagt jeckes Huhn über die Gleise

Mit einem dicken Grinsen im Gesicht dürfte der Pilot eins Polizeihubschraubers über zwei kostümierte Männer geflogen sein, die illegal auf den Gleisen unterwegs waren. Einer der beiden Männer war als Huhn verkleidet – und dementsprechend recht auffallend unterwegs. Die beiden Männer waren dabei gesichtet worden, wie sie eine Schallschutzmauer hinaufkletterten und zwischen einem stehenden Güterzug hindurchkletterten. Wegen der Mauer hatten die zwei Jecken Probleme den Weg aus dem Gleisbereich hinauszufinden. Zu ihrer Sicherheit hatte die Bundespolizei die Gleise sperren lassen. Das Huhn erwartet nun ein Ordnungswidrigkeitenverfahren.

Dasselbe Prozedere musste am Weiberdonnerstag noch zweimal wiederholt werden: Die ersten Personen konnten leider nicht geschnappt werden. Ein weiterer Mann wurde dabei beobachtet wie er die die Gleise in Richtung Eifeltor entlangging. Auch hier musste die Strecke gesperrt werden, danach wurde der Mann aus dem Gefahrenbereich begleitet. Auch ihn erwartet ein Ordnungswidrigkeitenverfahren wegen unbefugtem Aufenthalt innerhalb des Gleisbereichs.

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Faust ins Gesicht: Prügeleien und Waffen sorgen für weitere Einsätze

Leider sind nicht alle Jecken für jeden Spaß zu haben: Am Nachmittag schlug ein 22-jähriger Reisender einem 50 Jahre alten Zugbegleiter mit der Faust ins Gesicht, nachdem dieser seine Begleiterin beleidigt haben soll. Als der Zugbegleiter den Angreifer an der Flucht hindern wollte, stürzten beide die Rolltreppe im Hauptbahnhof hinab und verletzten sich. Zwei Krankenwagen brachten die Männer anschließend in unterschiedliche Krankenhäuser. Die Bundespolizei leitete ein Strafverfahren wegen Körperverletzung gegen den 22-Jährigen und wegen Beleidigung gegen den Zugbegleiter ein.

Im weiteren Verlauf des Nachmittags kam es in einem Schnellrestaurant im Kölner Hauptbahnhof zu Randalen zwischen einer fünfköpfigen Personengruppe. Die Beamten konnten die Raufbolde  voneinander trennen und leiteten ein Strafverfahren wegen wechselseitiger Körperverletzung ein. Auch mit Blick auf das Waffengesetz verzeichneten die Beamtinnen und Beamten einige Verstöße: Einer 16-Jährigen wurde beispielsweise ein an ihrem Beinholster geführtes Messer abgenommen.

Am Abend fasste ein 18-Jähriger einem jungen Mädchen am Kölner Hauptbahnhof zunächst gegen ihren Willen mit der einen Hand ans Gesäß und entwendete mit der anderen ihr Telefon aus der Jackentasche. Bei der anschließenden Kontrolle der Bundespolizei fanden die Beamten bei dem erst 15 Jahre alten Begleiter des Tatverdächtigen ein griffbereites Einhandmesser auf und stellten es sicher. Der 18-jährige Remscheider wurde mit einer Strafanzeige wegen „Diebstahls mit Waffen“ und „Sexueller Belästigung“ entlassen.

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