Karneval in Köln 2023: Hunderttausende Jecken feiern beim Rosenmontagszug

Nach zwei Jahren Corona-Pause durften Jecken aus Köln diese Karnevalssession wieder völlig ohne Einschränkungen den Höhepunkt der fünften Jahreszeit zelebrieren. Hunderttausende Menschen versammelten sich in der Kölner Innenstadt, um beim beliebten Rosenmontagsumzug dabei zu sein.
D'r Zoch kütt! Der Rosenmontagszug 2023 läuft. Foto: Oliver Berg/dpa
D'r Zoch kütt! Der Rosenmontagszug 2023 läuft. Foto: Oliver Berg/dpa

Der Rosenmontagsumzug gehört zu den Highlights des Karnevals in Köln. Erstmals seit drei Jahren rollten die Wagen wieder durch die Innenstadt. 2021 und 2022 musste der „Zoch“ wegen Corona ausgefallen, doch jetzt fand der höchste Feiertag der Karnevalisten wieder wie gewohnt statt. Bei überwiegend sonnigem Wetter feierten Hunderttausende auf den Straßen.

Wie viele Narren genau zum Karneval in Köln versammelten, lässt sich nicht sagen. Eine Sprecherin des Festkomitees Kölner Karneval meinte, es sei unmöglich, die Zuschauerzahl seriös zu schätzen. Es habe aber „sehr, sehr großer Andrang“ geherrscht – noch mehr als in den Jahren vor Corona.

Karneval in Köln: Mottowagen mit politischen Statements

„Ich bin der Meinung, dass man in schlechten Zeiten gerade gute subversive Satire braucht“, sagte der Düsseldorfer Wagenbauer Jacques Tilly. Dementsprechend übten die Karnevalisten Kölner Rosenmontagszug gleich zwei Mal ätzende Kritik an Wladimir Putin: Auf einem Wagen küsste er den Teufel, auf einem anderen drehte als Vampir die Welt durch den Fleischwolf.

Auch Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck bekam beim Rosenmontagsumzug in der Kölner Innenstadt sein Fett weg. Als „Habück“ auf der Suche nach neuen Energielieferanten machte er einen tiefen Diener vor einem überdimensionalen Scheich.

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Ex-US-Präsident Donald Trump war beim Kölner Zoch ebenfalls wieder mit von der Partei: Mit Schnorchel und Taucherbrille entstieg er einem goldenen Klo, in der Hand ein Fähnchen mit der Aufschrift „Trump 2024“ – dann will er als Kandidat der Republikaner erneut ins Rennen um das höchste Amt des Landes gehen. Unternehmer Elon Musk erschien als Bond-Bösewicht mit goldenem Colt in der Hand und weißer Katze auf dem Schoß.

Neue Route für den Umzug beim Karneval in Köln

Der Kölner Rosenmontagszug, der dieses Jahr sein 200-jähriges Bestehen feierte, startete erstmals im rechtsrheinischen Deutz und fuhr dann über den Rhein in die linksrheinische Innenstadt. Er erreichte sein Ziel in der Kölner Südstadt erst weit nach 20 Uhr und damit deutlich später als geplant. Immer wieder hielten begeisterte Karnevalisten den Zug mit 12.000 Teilnehmern auf und sorgten so für die Verzögerung.

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Für TV-Moderator Johannes B. Kerner erfüllte sich ein „kleiner Lebenstraum“, weil er in Köln zum allerersten Mal auf einem der Wagen mitfahren durfte. Der gebürtige Rheinländer versprach, mit Kamelle nicht zu geizen – als Kind habe ihn immer gestört, „dass die viel zu wenig geschmissen“ hätten.

Messer-Angriff auf dem Kölner Karneval

Unschöne Szenen spielten sich derweil an Rande des Rosenmontagszuges ab: Ein 30-Jähriger wurde nach einem Streit leicht am Hals verletzt und ins Krankenhaus gebracht. Laut Mitteilung der Polizei wurde der kostümierte Kölner von einem bislang unbekannten Tatverdächtigen vermutlich mit einem Messer angegriffen. Nach der Tat flüchtete der Unbekannte. Die Polizei wertet derzeit noch die Videoüberwachung im Bereich der Domtreppe aus und sucht nach weiteren Zeugen. Mehr zu dem Vorfall findet ihr hier.

dpa