Giftiger Bananenbrei: Kölnerin gesteht Bruder-Mord – „bereue das nicht“

Weil sie ihren schwerbehinderten älteren Bruder umgebracht haben soll, stand eine 63-jährige Kölnerin am Montag vor dem Landgericht. Der Vorwurf: Mord aus Heimtücke!
Landgericht Köln
Das Kölner Landgericht. Foto: Oliver Berg/dpa
Landgericht Köln
Das Kölner Landgericht. Foto: Oliver Berg/dpa

Eine Kölnerin (63) soll einen Medikamentencocktail in den Bananenbrei ihres schwerkranken älteren Bruders, den sie über Jahrzehnte gepflegt hatte, gemischt haben, als er in ein Pflegeheim kommen sollte. Auf die Überdosis Schmerzmittel reagierte der Mann zunächst mit Bewusstlosigkeit. Dann verstarb er.

Die Frau räumte am Nachmittag nach mehrstündiger Aussage ein, ihrem Bruder den Brei mit den Medikamenten zubereitet zu haben. Zu sich genommen habe er diesen aber selbst und freiwillig. Er habe sterben wollen, so die Frau. Sie habe ihren behinderten und kranken Bruder vor dem Heim bewahren wollen, erklärte sie. „Ich bereue das nicht, denn ich weiß, ich habe ihm jahrzehntelanges Siechtum erspart“, sagte die Angeklagte.

Laut Staatsanwaltschaft soll die Angeklagte nach einem Fahrradunfall des Bruders im Jahr 2014 dessen gesetzliche Betreuung bis kurz vor seinem Tod im September 2021 innegehabt haben. Das Amtsgericht habe sie jedoch Anfang September von dieser Aufgabe abberufen. Vor einem geplanten Urlaub der Angeklagten habe der neu bestellte Betreuer eine Unterbringung des Bruders in einer Kurzzeitpflege geplant. „Die Angeklagte wollte das verhindern“, hieß es in der Anklageschrift.

Mord in Köln: Bruder war gelähmt, litt an Spastik sowie Epilepsie

Anschließend hatte auch die Angeklagte versucht, sich mit Medikamenten selbst zu töten, was ihr aber misslang. Dazu sagte die Frau: „Ich habe mich damit abgefunden, dass ich dieses Leben weiterleben werde. Wenn das in Haft sein soll, dann ist das so.“

Bereits 1976 soll der Bruder, der ein Jahr älter war als die Frau, bei einem Motorradunfall schwer verletzt worden sein und danach an einer halbseitigen Lähmung sowie einer Spastik im Bein gelitten haben. Nach dem Radunfall 2014 habe der Mann schließlich noch zusätzlich an Epilepsie gelitten.

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dpa