Millionenerbe für Kölner Zoo: „För de Dierche“? Das passiert mit dem Geld

Goldregen für den Kölner Zoo! Multimillionärin Elizabeth Reichert ist verstorben und hinterlässt dem Zoo in ihrer Heimatstadt Köln rund 24,5 Millionen Euro.
Kölner Zoo
Der Kölner Zoo. Foto: Thomas Banneyer/dpa
Der Kölner Zoo. Foto: Thomas Banneyer/dpa

Nach dem Tod einer reichen Gönnerin in den USA steht dem Kölner Zoo über viele Jahre hinweg ein Geldsegen ins Haus. Elizabeth Reichert, die dem Tierpark bereits vor Jahren ein großes Erbe im Falle ihres Ablebens versprochen hatte, sei Mitte Februar 2022 im Alter von 96 Jahren gestorben, teilte der Zoo am Mittwoch mit. In den Monaten nach ihrem Tod seien Nachlassfragen wie vorher festgelegt geregelt werden.

Reichert hinterlasse dem Zoo somit rund 26 Millionen US-Dollar (rund 24,5 Mio Euro). Die Summe sei in eine Stiftung eingebracht worden, aus der der Zoo fortan eine jährliche Dividendenausschüttung erhalte. Die erste Zahlung sei bereits eingetroffen: Mehr als 700.000 US-Dollar.

Das Nachlass-Versprechen der wohlhabenden US-Amerikanerin hatte schon im Jahr 2017 für Aufsehen gesorgt. Die kinderlose Elizabeth Reichert stammte selbst aus Köln. Dort hatte sie 1944 Arnulf Reichert kennengelernt – der sich als Jude vor den Nazis verstecken musste. Nach dem Krieg emigrierte das Paar in die USA, in denen es mit Geschick einen Zoogroßhandel aufbaute. Arnulf Reichert starb 1998.

Das Paar habe den Kölner Zoo „aufgrund seiner Dankbarkeit Köln gegenüber und seiner Liebe zu Tieren“ mit seinem Geld unterstützen wollen, erklärte der Tierpark. Der Wunsch von Elizabeth Reichert sei gleichwohl gewesen, dass die Mittel ganz „för de Dierche“ verwenden werden sollen. Also für die „tierhalterische Weiterentwicklung“, wie es der Zoo auf Hochdeutsch ausformulierte – für Tieranlagen.

Kölner Zoo erbt Millionensumme: Was passiert mit dem Geld?

Doch wie sieht das konkret in der Umsetzung aus? „Zunächst mal möchte ich darauf hinweisen, dass das Geld nicht auf einen Schlag kommt, sondern in jährlichen Etappen“, erklärt uns ein Zoo-Sprecher auf Nachfrage. Was passiert mit der ersten Zahlung von 700.000 Euro an den Kölner Zoo? Werden größere Gehege gebaut oder hochwertigeres Futter „för de Dierche“ gekauft? Nein! Der Sprecher weiter: „Das Geld fließt einfach in unseren Etat, in die Betriebskosten.“ Weiter werden wir an den „transparent auf der Homepage verfügbaren Masterplan“ verwiesen.

Dieser existiert schon lange vor dem Erbe. Darin heißt es unter anderem: „Entstanden ist eine Ideensammlung u. a. mit Entwürfen für einen neugestalteten und erweiterten Zoo-Eingangsbereich, eine Savannenlandschaft, das Kongohaus samt Grünem Klassenzimmer in der Mitte des Zoogeländes, neuen Anlagen für Pinguine und Robben oder für den Umbau der ehemaligen Direktorenvilla in die multifunktionale Villa Bodinus für Event-Gastronomie und Veranstaltungen.“ Und weiter: „Prämisse aller Baumaßnahmen ist, dass Charme und Alleinstellungsmerkmal des Kölner Zoos als Innenstadt-Parklandschaft mit bedeutender historischer Bau- und Baumsubstanz bewahrt bleiben.“

 

 

mit dpa