Fäkalien, Spritzen, Klopapier: Willkommen in Kölns Horror-Parkhaus

Menschenkot, Nadelköpfe und blutige Pflaster: "Herzlich willkommen" in Kölns-Horror-Parkhaus!
Apcoa Parkhaus
Das Apcoa-Parkhaus in Köln. Foto: Ristau/Tonight.de
Das Apcoa-Parkhaus in Köln. Foto: Ristau/Tonight.de

Parken zwischen Fäkalien, Spritzbesteck und (benutztem) Klopapier!

Als wir das Apcoa Parkhaus in der Cäcilienstraße am Neumarkt besuchen, treffen wir auf eine Heroinsüchtige, die im Treppenaufgang sitzt. Neben ihr: mehrere orangene Hundekotbeutel der AWB Köln – gefüllt mit Fäkalien. Von einem Hund fehlt jede Spur. Die Süchtige hat ihr eigenes Geschäft auf der Parkhaustreppe verrichtet. Und es immerhin (größtenteils) versucht zu entfernen. Danach will sie sich den nächsten Schuss setzen. Doch es kommt ein Parkhaus-Kunde mit Hund die Treppe hinauf. Gedämpft erklärt sie: „Ich gehe mal weg, habe Angst vor Hunden. Wurde mal gebissen.“ Der Hundebesitzer versucht, weder in Kot noch in einen blutigen Nadelkopf zu treten – willkommen in Kölns dreckigstem Parkhaus!

Parkhaus

Kot, Urin, Spritzen und Blut: So sieht die Treppe des Apcoa-Parkhauses in Köln aus. Foto: Ristau/Tonight.de

Zwischen blutigen Pflastern, Alkoholtupfern und Spritzen kommen Gäste des Apcoa-Parkhauses (2,60 Euro pro Stunde) täglich die Treppe herauf. Nur wer ein Parkticket vor den Sensor hält, kommt später wieder herein. Davor gilt es jedoch, die Horror-Treppe herabzusteigen. Die ist für Junkies und Obdachlose von außen frei zugänglich. Doch auch hinter der Sicherheitstür im Parkhaus-Inneren steigt Kunden ein beißender Urin-Geruch in die Nase. Beunruhigend?

Spritze

Parkhaus-Kunden stolpern bei der Rückkehr von der Shoppingtour erstmal über eine Spritze. Foto: Ristau/Tonight.de

Altenpflegerin Rosa (24) ist zu Besuch in Köln und entsetzt: „So ein schreckliches Parkhaus habe ich noch nie gesehen. Ich fühle mich mehr als unwohl, da gleich wieder rein zu gehen.“

Rosa (24)

Apcoa-Parkhaus-Kundin Rosa (24) in Köln. Foto:. Ristau/Tonight.de

Eine andere Kundin (21) findet: „Da muss man doch irgendwas machen. Das kann man doch nicht einfach mit angucken.“

Leonie (21)

Apcoa-Parkhaus-Kundin Leonie (21) in Köln. Foto:. Ristau/Tonight.de

Eine Tonight-News-Anfrage bezüglich der katastrophalen Zustände in dem Kölner Parkhaus ließ die Firma Apcoa (Sitz in Stuttgart) unbeantwortet. Die Stadt Köln versucht jedoch schon seit Jahren, den Drogen-Hotspot Neumarkt zu entschärfen. Nachdem der Drogenkonsum-Bus neulich in Brand gesteckt wurde, wurde am 20. Mai ein 126 Quadratmeter großer Drogenkonsumraum im Erdgeschoss des Gesundheitsamtes eröffnet. In sechs Kabinen finden Süchtige Platz und Ruhe zum intravenösen und inhalativen Konsum. Auch sterile Spritzen werden dort bereitgestellt. Dennoch zieht es viele Junkies noch in den Parkhaus-Schacht. Im Winter hatte die Stadt Köln wegen der Drogenproblematik sogar einen „lebendigen Kummerkasten“ am Neumarkt aufgestellt, bei dem Passanten sich spontan über Belästigung durch Drogensüchtige beschweren konnten – offenbar ohne Erfolg.

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