Drogen-Hölle Neumarkt: SO will die Stadt Köln den Platz aufwerten

Der Neumarkt ist ein Dreh- und Angelpunkt für viele Kölner, Berufspendler und Touristen – aber auch für Junkies und Dealer. Dagegen will die Stadt nun gezielt vorgehen.
Neumarkt
Der Neumarkt in Köln.
Der Neumarkt in Köln.

Fixer, „Blech“-Raucher und Crack-Abhängige tummeln sich in Köln mit Vorliebe am Neumarkt. Denn hier warten sowohl ober- als auch unterirdisch überall Dealer auf die Süchtigen. Gleichzeitig bietet die zentrale KVB-Haltestelle im U-Bahnbereich zahlreiche Konsummöglichkeiten für Abhängige, aber auch diverse Versteck- und Bunkermöglichkeiten für Dealer. Passanten und Anwohner fühlen sich zunehmend gestört von den Szenen, die sich am Neumarkt abspielen.

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Darum richtete die Stadt Köln bereits im Winter 2021 einen „lebendigen Kummerkasten“ ein, an den sich Passanten wenden konnten, sobald ihnen Straftaten oder Belästigungen im Bereich Neumarkt auffallen – ohne Erfolg. Wirklich verändert hatte die Aktion nichts. Auch der eigens für Süchtige eingerichtete Drogenkonsumraum auf 126 Quadratmetern im Gesundheitsamt am Neumarkt scheint die Lage noch nicht ausreichend zu entschärfen.

Deshalb gehen Stadt und Bürgerinitiativen nun konkret gegen die Zustände an dem beliebten Platz mitten in der City vor. Oberbürgermeisterin Henriette Reker: „Die Situation am Neumarkt stellt viele Bürger*innen zurecht nicht zufrieden. Das kann so nicht bleiben und das wird so nicht bleiben. Der Umbau des Neumarkts beginnt 2023. Wir werden die Rahmenbedingungen dafür schaffen, dass die Menschen den Neumarkt wieder gerne nutzen und sich dort wohlfühlen.“

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Drogen-Hölle Neumarkt: So will die Stadt Köln die Situation verbessern

Was heißt das konkret? Politik und Verbände haben folgende Verbesserungsansätze auf dem Programm:

  • Errichtung eines Pavillons mit gastronomischen Angeboten
  • Schaffung eines attraktiveren Entrées für die Schildergasse durch eine verbesserte Anbindung des Neumarkts an Schildergasse, Richmodstraße und St. Aposteln für Fußgänger
  • Erhöhung der Aufenthaltsqualität durch kulturelle Angebote ab 2023
  • Ausweitung der sozialen und Gesundheitsangebote, insbesondere Suchthilfe durch längere Öffnungszeiten des Drogenkonsumraums und aufsuchendes Suchtclearing (Streetwork) ab 2023
  • Wiederbelebung des Brunnens auf dem Neumarkt ab 2023 (bereits beschlossen)
  • Bereitstellung öffentlicher Toilettenanlagen

Bis auf den Bau eines neuen Brunnens an der Stelle, wo es bis in die 1990er Jahre bereits einen Brunnen gab, sei aber noch keine finale Entscheidung zu möglichen Maßnahmen gefallen. Die Ergebnisse der konstruktiven Diskussion werde die Verwaltung in ein Handlungskonzept einarbeiten, das erneut besprochen und der Politik Anfang 2023 zur Entscheidung vorgelegt wird, heißt es in einer Pressemitteilung.