Deutzer Kirmes: Kot, Urin und Pöbeleien – jetzt wehren sich die Anwohner

Die Deutzer Kirmes sollte für Freude sorgen. Stattdessen wird der Frust bei den Anwohnern immer größer. Nun wehren sie sich mit einem Brief.
Deutzer Kirmes Riesenrad Köln
Riesen-Andrang auf der Deutzer Kirmes. Foto: Johanna Ristau/Tonight News
Riesen-Andrang auf der Deutzer Kirmes. Foto: Johanna Ristau/Tonight News

Wer in den vergangenen Tagen in Köln auf den verschiedenen Rheinbrücken unterwegs war, konnte ein beeindruckendes Panorama erleben: Nicht nur das Wetter stimmte weitestgehend, die Deutzer Kirmes trug ihren Teil zur schönen Aussicht bei.

Gerade abends leuchteten nicht nur die Augen der „Zuschauer“, sondern auch die Lichtausstattung der Attraktionen der Deutzer Kirmes. Nach zwei schwierigen Pandemie-Jahren will auch die Schausteller-Branche wieder aufs Gas treten. Allerdings ist wahrlich nicht alles Gold, was glänzt.

Im Falle der Deutzer Kirmes zeigen die ersten Tage nämlich auch die Risiken eines solchen Volksfestes. Diese bekommen gerade vor allem die Anwohner in der Nähe des Kirmes-Geländes zu spüren. Diese hatten sich bisher immer wieder vereinzelt zu Wort gemeldet, nun aber gibt es eine Art Zusammenschluss.

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Deutzer Kirmes: Bürgerinitiative gegen Kirmes-Chaos

Diesen nimmt die Bürgerinitiative Deutzer Werft vor. In einem Brief, der dem „Express“ vorliegt, ist die Botschaft deutlich: „Jetzt ist es zu viel. Die Zustände und Vorgänge um die diesjährige Frühjahrskirmes übersteigen das, was wir uns jemals haben vorstellen können.“

Demnach gehe es bei der Kirmes augenscheinlich nicht mehr nur darum, dass sich die Leute – und insbesondere auch die kleinen Gäste – vergnügen. Stattdessen sorgten immer wieder Jugendliche für Probleme. Sie hätten in erster Linie pöbelnd und streitsuchend auf sich aufmerksam gemerkt.

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Deutzer Kirmes: Anwohner sauer über „latente Aggressivität“

Zu den weiteren Problemen heißt es: „Anders als auf der Zülpicher Straße und dem Brüsseler Platz bestimmt hier nicht ein übermäßiger Alkoholkonsum die Atmosphäre, sondern eine latente Aggressivität, gepaart mit Rücksichts- und Respektlosigkeit. Dass Autoposer das Ganze auch noch zur Selbstdarstellung nutzen und dabei zusätzlich Lärm entfachen, rundet den Eindruck, dass die Kirmes nicht im Vordergrund steht, ab.“

Auch die Verkehrssituation bereitet den Anwohnern Probleme. Zudem sehen sie sich im Umfeld ihrer Wohnungen und Häuser auch Ärgernissen wie Essensresten, Urin, Kot und Erbrochenem ausgesetzt. Nachdem das Gelände am Familientag am vergangenen Mittwoch vorzeitig geräumt werden musste, wurde der nächste geplante Familientag am kommenden Mittwoch bereits abgesagt. Die ersten Konsequenzen gibt es also schon einmal. Welche Veränderungen folgen könnten, das wird sich vermutlich in den kommenden Wochen und Monaten zeigen.

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