Corona-Hammer in Köln: Inzidenzen falsch – aus diesem Grund

Nach vielen nicht registrierten Impfdurchbrüchen folgt jetzt der nächste Corona-Hammer in Köln! Die Inzidenzen konnten nicht korrekt angegeben werden.
Foto: Oliver Berg/dpa-Pool/dpa
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Erst kürzlich kam es aufgrund enorm vieler Impfdurchbrüche in Köln zu Verzögerungen beim Registrieren und Veröffentlichen der Fälle. Tonight News berichtete über einen Krankenhaus-Report, laut dem 43 Prozent der hospitalisierten Corona-Patienten vollständig geimpft waren.

Jetzt ist klar, dass es auch bei den Inzidenzen der Stadt Köln zu falschen Angaben gekommen ist. In den vergangenen Wochen sollen wiederholt nachträgliche Korrekturen der Kölner Inzidenzzahl notwendig gewesen sein.

Kölner Corona-Inzidenzen falsch

Gesundheitsdezernent Dr. Harald Rau nennt dafür jetzt mehrere Gründe: „Gleich zweimal gab es ein Problem beim Datentransfer zwischen Gesundheitsamt, Landeszentrum für Gesundheit (LZG) und Robert-Koch-Institut (RKI): Das Gesundheitsamt schickt täglich abends gegen 17 Uhr die Corona-Fälle eines Tages in einer Datei an das LZG. Dort wurde festgestellt, dass eine Fall-Identifikationsnummer vom System doppelt vergeben wurde und durch diesen Fehler die gesamte Datei mit mehreren hundert Indexfällen nicht ausgelesen werden konnte. Die Datei musste repariert und die Fallzahlen nachträglich erfasst werden. Ein solcher Fehler wirkt sich bei hohen Fallzahlen erheblich auf die Inzidenz aus, die, nachdem nach und nach alle Fälle manuell nacherfasst worden waren, nachträglich korrigiert werden musste. Durch ein zeitnahes Update der RKI-Software sollen künftig solche Fehler vermieden werden.“

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Köln: Inzidenzen falsch – Labore überlastet

Hinzu kommt, dass das Gesundheitsamt in den vergangenen Wochen durch die hohe Zahl von Neuinfektionen nicht alle positiven Befunde tagesaktuell erfassen konnte. „Es gab zuletzt einen zeitlichen Verzug bei der Bearbeitung der Neuinfektionen von einigen Tagen. Auch die Labore waren und sind weiterhin so ausgelastet, dass sie positive Ergebnisse nicht wie gewohnt am Testtag oder spätestens am Folgetag an das Gesundheitsamt übermitteln können“, erklärt Rau.

Rau zeigt sich zuversichtlich, dass es durch den Einsatz von mehr Personal und Prozessoptimierungen im Gesundheitsamt ab sofort wieder gelingt, positive Befunde innerhalb eines Tages zu erfassen: „Zum einen hat dann die Inzidenzzahl wieder eine größere Aussagekraft, zum anderen – und das ist mir viel wichtiger – ist es dann wieder möglich, Index- und Kontaktpersonen zeitnah zu kontaktieren. Neben dem Impfen ist das Unterbrechen von Infektionsketten unsere einzige Chance, die Ausbreitung des Virus einzudämmen.“

Coronatest positiv: Wie muss ich mich verhalten?

Der Gesundheitsdezernent weist darauf hin, dass die Corona-Test- und Quarantäneverordnung des Landes regelt, dass sich auch ohne Quarantäneverfügung des Gesundheitsamtes jeder, der von seinem positiven Testergebnis erfährt (beispielsweise vom Labor oder nach einem Selbsttest) unverzüglich in häusliche Quarantäne begeben muss. Außerdem seien positiv getestete Personen angehalten, unverzüglich alle Personen zu unterrichten, zu denen in den letzten vier Tagen vor der Durchführung des Tests oder seit Durchführung des Tests ein enger persönlicher Kontakt bestand.