Die Stadt Köln bereitet sich auf die Evakuierung von mehreren Tausend Menschen wegen einer Bombenentschärfung vor. Neben den etwa 7400 Anwohnern müssten am Donnerstagmorgen noch eine unbekannte Zahl an Mitarbeitern von Unternehmen evakuiert werden, sagte ein Sprecher der Stadt am Donnerstagmorgen. Ab 9 Uhr beginnen die Einsatzkräfte demnach mit Klingelrundgängen in dem betroffenen Gebiet. Auch mehrere Schulen und Kitas im Kölner Stadtteil Bayenthal bleiben am Donnerstag geschlossen.
Der 500 Kilogramm schwere Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg war am Mittwochnachmittag bei Bauarbeiten gefunden worden. Es handelt sich nach Angaben der Stadt um eine britische Fünf-Zentner-Bombe mit Heckaufschlagzünder.
Bombe in Köln-Bayenthal – Entschärfung am Morgen
Man sei gut vorbereitet, sagte der Sprecher. „Unkompliziert ist das trotzdem nicht“, sagte er in Hinblick darauf, dass so viele Menschen evakuiert werden müssten und die Bombe sich an einer Hauptstraße Kölns befinde. Außerdem müssten an Corona Erkrankte und Quarantänepflichtige gesondert transportiert und in einer isolierten Anlaufstelle untergebracht werden.
Für die Betroffenen soll eine Sporthalle zum Aufenthalt eingerichtet werden. Die Stadt wies darauf hin, beim Verlassen der Wohnung unbedingt einen Ausweis und bei Bedarf Medikamente mitzunehmen und sich auf eine längere Abwesenheit bis möglicherweise zum frühen Abend einzustellen. Wegen etwaiger Sperrungen sind zudem Verkehrsbehinderungen möglich.
Bombe in Köln-Bayenthal: KBD wartet auf 135 Tonnen Sand
Wie die Stadt Köln am Donnerstagmittag mitteilt, müsse mit dem zweiten Klingeldurchgang noch gewartet werden. Zudem wurde der Evakuierungsradius von 500 auf 400 Meter reduziert, damit man ein Krankenhaus nicht räumen müsse. Um die Klinik jedoch vor einer möglichen Detonation zu schützen, muss der Blindgänger mit Containern eingehaust werden. Für die Standfestigkeit der Container sollen nun mit Sand befüllte Bigpacks sorgen. Die Stadt Köln hatte am Morgen des Donnerstag 90 Kubikmeter Sand (135 Tonnen) bestellt. Aktuell warte man noch auf die Lieferung.
dpa