Ein katholischer Priester steht seit Dienstag wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern vor dem Kölner Landgericht. Laut Anklage soll der 70-Jährige in den 1990er Jahren in Gummersbach seine drei Nichten missbraucht haben, die zu der Zeit zwischen sieben und 13 Jahre alt waren. Angeklagt sind 31 Fälle, drei davon stuft die Staatsanwaltschaft als schwer ein.
Zudem soll der Geistliche im Jahr 2011 in Wuppertal eine Elfjährige missbraucht haben, als sie mit einer Freundin bei ihm zu Besuch war. Die Staatsanwaltschaft hatte in diesem Fall erst vor gut zwei Wochen Anklage erhoben, das Gericht hat nun beide Verfahren verbunden.
Prozessauftakt gegen katholischen Priester in Köln ohne Öffentlichkeit
Auf Antrag der Verteidigung wurde die Öffentlichkeit nach der Anklageverlesung von dem Prozess ausgeschlossen. Der Verteidiger sagte, die Vorwürfe gegen seinen Mandanten bezögen sich auf dessen privaten Bereich, nicht auf den kirchlichen.
Das Gericht will als Zeugen auch den Hamburger Erzbischof Stefan Heße hören, der früher Personalchef im Erzbistum Köln war. Er ist nach Angaben eines Gerichtssprechers für den 18. Januar 2022 geladen.
+++ #Bußgottesdienst des Erzbistums Köln – Zeichen von Schuld und Versagen im Umgang mit sexualisierter Gewalt +++
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— Erzbistum Köln (@Erzbistum_Koeln) November 18, 2021
Das Drama um den katholischen Priester ist kein Einzelfall in der Kirche. Und genau deswegen hatte das Erzbistum Köln kürzlich einen „Bußgottesdienst“ im Kölner Dom veranstaltet. Hier liest du, warum das Missbrauchs-Opfer fassungslos und wütend machte.
dpa