Shadow of the Dunk Raider: NBA 2K Playgrounds 2 im Test für PlayStation 4

Neue NBA Saison, neues NBA Playgrounds. Was wie von langer Hand geplant wirkt, ist tatsächlich eher zufällig möglich.
Foto: 2K Sports
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Neue NBA Saison, neues NBA Playgrounds. Was wie von langer Hand geplant wirkt, ist tatsächlich eher zufällig möglich, denn die Fortsetzung von NBA Playgrounds musste aufgrund einer überraschenden Partnerschaft des Entwicklers Saber Interactive mit 2K verschoben werden. Jetzt ist es da – und wir sind neugierig, ob die Unterstützung seitens 2K für ein besseres Spiel genutzt wurde.

Spielerisch hat sich seit Teil 1 wenig getan. Warum man bei einem Arcade-Titel nach jedem Korberfolg solch eine undynamische Phase bis zum Einwurf hat, war mir bereits im Erstling schleierhaft – und bleibt es leider auch bei der Fortsetzung. Schon paradox, dass sich selbst eine Simulation wie NBA 2K19 da schneller anfühlt.

Insgesamt spürt man aber, dass das Team von 2K den Jungs von Saber Interactive unter die Arme gegriffen hat: Das Gameplay ist insgesamt etwas flotter und jederzeit gut zu kontrollieren. Wer Teil 1 verpasst haben sollte, aber Arcade-Basketball-Klassiker wie NBA Playgrounds und NBA Jam kennen sollte, dem sei gesagt: Playgrounds bietet insgesamt weniger aktive Tricks als NBA Street und weniger Dampf als NBA Jam.

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Die Spielmodi wurden angepasst: Die aus Teil 1 bekannten Turniere für den Offlinemodus gibt es nicht mehr. Neu hingegen ist der Saison-Modus, in dem Ihr gegen jedes andere NBA Team ein Spiel habt und dann gegebenenfalls die Playoffs im “Best of 3” bestreitet.

Der Onlinemodus hat nun einen “ernsthaften” Charakter erhalten, da es einen Ladder-Modus gibt. Online wie Offline sind auch zwei Spieler pro Team an den Gamepads möglich. Neu hinzugekommen ist außerdem ein 3-Punkte-Wettbewerb, der für mich keinen weiteren Zweck erfüllt, als in der Spielbeschreibung einen weiteren Modus nennen zu dürfen. Das Ganze verlangt lediglich etwas Timing – und würde eher zu einem schlechten Minispiel in Mario Party taugen. Meh!

Lizenzen Hui, Monetarisierung Pfui!

Die Partnerschaft mit 2K bringt einige Vor- und Nachteile mit sich: Offensichtlicher Vorteil ist das Lizenzpaket, welches 2K hier zur Verfügung stellt. Playgrounds 2 bietet noch mehr Spieler und insbesondere sind einzelne Stars hinzugekommen, deren Lizenzierung sonst nicht möglich gewesen wäre. Ja, auch Michael Jordan ist endlich dabei!

Zum Release von Playgrounds 2 sind die Kader allerdings nicht aktuell im Sinne der Clubzugehörigkeit der Spieler. Dennis Schröder beispielsweise spielt hier noch bei den Atlanta Hawks. Im Sinne der Vollständigkeit der Kader war ganz offenbar nie diese Vollständigkeit angestrebt, denn manche Clubs haben nicht einmal eine komplette “Starting 5” beisammen, während andere über das Doppelte an Spielern verfügen. Da wäre mit der Beteiligung von 2K auf Entwicklerseite sicherlich mehr drin gewesen. Immerhin: beide Probleme lassen sich theoretisch recht fix mit Updates beheben.

Kommen wir zum Nachteil: Zu Beginn sind die meisten Spieler nicht direkt verfügbar, sondern müssen freigeschalten werden, indem ihr durch Spielzeit – und zwar auf möglichst siegreiche und stylische Art – die neue Ingame-Währung anspart und diese in Card-Booster investiert, aus denen ihr dann je vier Spieler zufällig erhaltet. Außerdem erhaltet ihr eine Klub-Legende, wenn ihr den Offline Meisterschaftsmodus mit dem Team gewinnt.

Neben der Währung für Spieler-Booster gibt es eine weitere Währung für kosmetische Items. Dies Währung erhaltet Ihr aus den Boostern mit Spielern, also neben 4 Spielern auch einen kleinen Teil der anderen Währung. Die Spieler-Booster gibt es in drei Qualitäten. Die höchste gewährt die größte Chance auf hochwertige Spieler und schüttet den höchsten Wert an SWAG-Währung aus.

Wer keine Lust auf langwieriges Spielen zum Freischalten seiner Lieblingsspieler hat, der darf dank 2K natürlich auch richtiges Geld auf den Tresen legen. Für einen runden 10er schaltet ihr alle Spieler frei. SWAG kann natürlich auch gekauft werden.

Kleine Schritte vorwärts

Grafisch hat der zweite Teil einen kleinen Schritt nach vorne gemacht. Das Ganze findet in etwa in dem Rahmen statt, welchen man von jährlichen Triple A Releases im Sportbereich erwartet. Positiv zu erwähnen sind in jedem Fall die noch besser gelungenen Karikatur-Köpfe der Spieler – und auch im Hintergrund ist mehr los, als im Vorgänger.

Der Sound wummert schön durchs 5.1 System, der Soundtrack passt zum Thema. Das man am Titelsong von Teil 1 festgehalten hat, finde ich persönlich großartig. Ich habe inzwischen eine ausgeprägte Menü-Musik-Phobie entwickelt (ja genau Pro Evo Soccer, du bist gemeint!), die hier unbegründet ist.

Fazit

Unabhängig vom eigentlichen Spiel finde ich das dahinter liegende Geschäftsmodell (Hallo, 2K!) ziemlich schäbig. Motivierendes Gameplay mit fairer Ausschüttung an Spiel wäre ja mal was. Stattdessen gibt’s für Cash Content, oder Zeitersparnis. Zeitersparnis! Wenn ich als Spieler Spielzeit sparen will, dann stimmt doch was mit mir und dem Spiel nicht. Aber vielleicht sehe auch nur ich das so…

Rein objektiv betrachtet ist “NBA 2K Playgrounds 2” ein ordentliches NBA Arcade Spiel, welches in Sachen Umfang und Technik das aktuellste seiner Art ist. Wer sowas für zwischendurch sucht, der wird damit sicher glücklich. Natürlich entfaltet der Titel insbesondere im Multiplayer seine wahren Stärken.

Persönlicher Tipp: Besitzer von Teil 1 sollten definitiv zunächst Probespielen, ob die Upgrades für sie den Kauf rechtfertigen!

NBA 2K Playground 2 erhält von uns 80 von 100 Prozent Swag, 4 von 5 eingefrorene Körbe und 8 von 10 Dunkings.