Weekend League bei FIFA 22 – macht es EA den Spielern zu einfach?

Durch die Umstellung der Weekend League hat EA Sports bei FIFA 22 zwar auf seine Fans gehört, damit aber auch einer Herangehensweise Tür und Tor geöffnet, die für das Spiel nicht förderlich ist.
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Foto: EA Sports
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Seit einigen Tagen zeichnet sich ein fragwürdiger Trend in der Weekend League von FIFA 22 ab. Normalerweise ist der Modus eines der kompetitiven Herzstücke des Spiels. Auf der anderen Seite gibt es kaum eine ausgeglichenere Möglichkeit, sich online mit Gleichgesinnten zu messen. Denn in der Weekend League trifft man vor allem auf Spieler, die auf einem ähnlichen Niveau, was Kader und Spielstärke angeht, zocken. Was also könnte schöner sein, als spannende Duelle auf Augenhöhe, die jederzeit so oder so ausgehen können?

Nun hat FIFA aber auch mal auf die Community gehört, was per se eine gute Herangehensweise ist, wenn man seine Anhängerschaft nicht immer nur gängeln, sondern vor allem auch behalten und erweitern möchte. So wurden die Spiele der Weekend League von 30 Partien auf 20 Spiele heruntergedrosselt. Darüber hinaus muss man mittlerweile nicht mal mehr gewinnen, denn für eine Niederlage gibt es immer noch einen Zähler, ein Sieg bringt vier Punkte. Aber genau dies ist der Knackpunkt.

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Zu viel des Guten nur für Niederlagen?

Denn mit dem einen Zähler für eine Niederlage bei 20 zu absolvierenden Spielen und damit einer festen Mindestausbeute von 20 Punkten geben sich viele Spieler bereits zufrieden. Das liegt daran, dass die ersten Belohnungen in der Weekend League bereits bei 20 Punkten ausgeschüttet werden. Und die sind nicht ohne. Zu gewinnen gibt es zwei Spieler-Picks, 5000 Münzen, 500 FUT-Champs-Punkte, ein Jumbo Premium Gold-Pack, ein Premium Goldspieler-Pack und ein Prime Goldspieler-Pack. Eine ganze Menge Holz also, für das man so gesehen gar nicht mehr spielen braucht. Denn man erhält es am Ende der 20 Partien so oder so.

Auch das der Zeitpunkt der Preisübergabe neu gestaltet wurde, begünstigt diese Herangehensweise. Denn die Spieler müssen nicht mehr bis zu einem bestimmten Zeitpunkt warten. Vielmehr kann man sich die Preise nun sofort abholen. Aufgrund des Zeitaufwands ist der Ansporn, sich in der Weekend League richtig anzustrengen, nicht mehr zwingend gegeben.

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Kleiner Lichtblick ist immerhin, dass einige der Spieler, die die Partien sofort abschenken und aufgeben, zunächst ein Eigentor schießen und dann erst das Spiel verlassen. So schenken sie dem Gegner immerhin einen definitiven Sieg, sodass er sich, wenn er schon nicht spielen konnte, über vier Punkte freuen kann. Somit kann er seine Ausbeute wenigstens nach oben schrauben. Denn am Ende ist es natürlich immer noch so, dass die Preise auch besser werden, je mehr Punkte geholt wurden. Daher sei auch hier noch mal gesagt: Die Belohnung für die 20 Punkte ist die kleinste aller Belohnungen. Wer sich damit bereits zufrieden gibt, dem sei es gegönnt.

Eine optimale Lösung aber scheint dies auch nicht zu sein. Daher wird man schauen müssen, wie FIFA gedenkt, dieses Problem wieder einzufangen.