Schon länger geistern Gerüchte durch die Szene, dass EA Games und der Fußballverband Fifa getrennte Wege gehen könnten. Das wäre insofern bemerkenswert, weil beide mit der Fußballsimulation FIFA seit über zwei Jahrzehnten richtig Kasse machen. Der Spielehersteller, weil er jedes Jahr eine neue Version zum Vollpreis von rund 60 Euro verkaufen kann. Und der Weltverband, weil er alle paar Jahre für sehr viel mehr Geld die Rechte an den Hersteller verkaufen durfte.
Die Symbiose beider Industrien war somit ein stetes Win-Win-Geschäft. Das aber könnte sich bald erledigt haben. Denn nachdem bereits im vergangenen Herbst Gerüchte laut wurden, das EA der Preis für die Rechte langsam aber sicher zu kostspielig wird, verdichten sich die Anzeichen auf eine endgültige Trennung. Eine Milliarde Euro soll die erneute Erwerbung der Rechte im kommenden Jahr nämlich kosten.
Wie die „Neue Westfälische“ jetzt berichtet, wird ein Ende der gemeinsamen Beziehungen damit immer deutlicher. So erklärte EA bereits in der Vergangenheit, gar nicht zwingend auf die Rechte angewiesen zu sein, um ein ähnliches Produkt auf den Markt zu bringen. Wilde Spekulationen um Namensänderungen wurden bereits angestellt.
Verband geht auf Konfrontation zu Hersteller
Und jetzt hat sich auch der Verband erstmals öffentlich zu Wort gemeldet. So wolle man sich in der Sparte „Gaming und eSports geschäftlich neu positionieren“, heißt es dort. Zudem sei man „überzeugt, dass nicht nur eine Partei im Gaming und eSports die Rechte kontrollieren darf“, heißt es weiter. Damit geht man ganz bewusst nun auch auf Konfrontation zum Spielehersteller, der eben zuvor die alleinigen Rechte besaß.
Von Verbandsseite aus sei man bereits im Austausch mit Entwicklern und Investoren, weshalb man inzwischen darüber nachdenke, ein eigenes Produkt auf den Markt zu bringen. „Wir stehen in Kontakt mit verschiedenen Branchenvertretern, einschließlich Analysten, Entwicklern und Investoren, um eine langfristige Strategie für den Gaming-, eSports – und interaktiven Unterhaltungssektor zu erarbeiten“, schreibt der Verband.
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