FIFA 21: Darum verzichtet Schalkes eSports-Profi „Tim Latka“ auf FIFA Points

Tim "Tim Latka" Schwartmann wird in FIFA 21 keine FIFA Points kaufen. Der eSports-Profi des FC Schalke 04 will damit ein Zeichen setzen.
Tim Schwartmann Tim Latka
Foto: Christoph Soeder/dpa
Foto: Christoph Soeder/dpa

Tim „Latka“ Schwartmann sorgt für Diskussionen: Als eSports-Profi wird er in FIFA 21 kein Geld für FIFA Points ausgeben. Der 22-Jährige möchte damit ein Zeichen setzen.

Jahr für Jahr geben eSportler sofort nach Release des neuen FIFA-Spiels mehrere tausend Euro aus, um gleich von Beginn an ein gutes Ultimate Team stellen zu können und somit konkurrenzfähig zu bleiben. Mit diesen In-Game-Käufen verdient EA Sports neben dem regulären Verkauf der Spiele Unmengen an Geld, denn auch ganz normale Gamer investieren immer häufiger.

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Für „Tim Latka“, der als eSports-Profi beim FC Schalke 04 unter Vertrag steht, ist das eine fragwürdige Entwicklung – der er sich nun entgegenstellt. „Ich habe beschlossen, in FIFA 21 ohne FIFA Points zu spielen“, verkündete er nun in diesem YouTube-Video:

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Zur Einordnung: FIFA Points sind eine In-Game-Währung, mit der man sich beispielsweise sogenannte Packs kaufen kann. In diesen stecken unter anderem Spieler, mit denen man sich im Spielmodus „FIFA Ultimate Team“ eine Mannschaft zusammenstellen kann, mit der man sich online mit anderen Spielern misst. Wie viele Packs man öffnen muss, um ein schlagkräftiges Team auf die Beine zu stellen, ist dem Zufall überlassen. Im Gegensatz zu den erspielbaren FUT-Münzen kann man FIFA Points nur käuflich erwerben.

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Der Grund für Schwartmanns Verzicht ist aber nicht etwa monetärer Natur – denn sein Klub Schalke 04 hätte ihm stolze 2000 Euro für sein FUT-Team zur Verfügung gestellt. Seine Entscheidung beruht auf anderen Pfeilern. Einerseits ist er der Meinung, dass einzig und allein die Fähigkeiten eines Spielers über dessen Erfolg bestimmen sollte. „Ein eSport darf sich nicht darüber definieren, wer am meisten Geld ausgibt“, meint er. Zudem wolle er ein Vorbild für Spieler sein, die den Profis im privaten Bereich nacheifern und dafür unverhältnismäßig viel Geld ausgeben – wie zum Beispiel dieser Engländer.

„Im Großen und Ganzen hatte man immer häufiger das Gefühl, dass es sich um Points dreht“, kommentiert „Tim Latka“ die Entwicklung der FIFA-Reihe. Unrecht hat er damit sicherlich nicht. Erst kürzlich sorgte eine Werbung für ebendiese FIFA Points in einem Katalog der Spielwarenketty Smyths für Aufregung. Auf „Reddit“ wurde ein Foto der Anzeige veröffentlicht, in der es mehr oder weniger als verpflichtend dargestellt wird, Packs mit FIFA Points freizuschalten.

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Tatsächlich ist es gerade für eSports-Profis nahezu unausweichlich, Geld in das eigene Ultimate Team zu investieren, um erfolgreich zu sein. Dessen ist sich Schwartmann bewusst, positioniert sich aber dennoch klar: „Ich werde damit nicht mehr weitermachen und den Nachteil in Kauf nehmen.“ Ob er dadurch internationale Turniere verpassen wird, ist nicht abzusehen.

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Für den FC Schalke 04 ist das allerdings (noch) kein Problem. Der Klub erklärte via Twitter, dass er die Entscheidung seines Spielers unterstütze und hatte sogar selbst noch Gutes im Sinn: Die 2000 Euro, die eigentlich für Schwartmanns FIFA Points angedacht waren, kommen der Robert Enke Stiftung zugute.

EA Sports verdient mit dem Verkauf von FIFA Points Schätzungen zufolge mehr als 800 Millionen Dollar pro Jahr. Nachdem der Verkauf in Belgien im Januar 2019 eingestellt wurde, diskutierte auch die Bundesregierung über eine Einstufung als illegales Glücksspiel. Bislang wurde aber noch kein Beschluss durchgesetzt. „Tim Latka“ hat aber zumindest ein Zeichen gesetzt.

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