Dichte Atmosphäre in der Postapokalypse: Metro Exodus im Gamescom Preview

Die Metro-Reihe besticht durch ihre dichte Atmosphäre. Und das gilt auch für den neuen Teil, der nicht in Tunneln spielt, sondern an der Oberfläche.
Foto: Deep Silver
Foto: Deep Silver
Foto: Deep Silver

Die Metro-Reihe besticht durch ihre dichte Atmosphäre. Und das gilt auch für den neuen Teil, der nicht in Tunneln spielt, sondern an der Oberfläche.

Zu Beginn der Anspiel-Session werden wir ins kalte Wasser geworfen. Buchstäblich. Jemand zieht uns, also den bereits aus den Vorgängern bekannten Helden „Artjom“, aus dem Wasser. Aus irgendeinem Grund will uns die Unbekannte helfen. Sie erklärt, dass unsere Gefährtin verschleppt worden ist. Sie gibt eine Richtung vor und warnt uns, dass wir verdeckt vorgehen sollen. Das war’s dann auch mit der Hilfe. Danach sind wir auf uns alleine gestellt.

Wir pirschen uns vorsichtig vor, finden schnell eine Armbrust und ein paar Pfeile. Wir sammeln, was das Zeug hält. Ja, es gibt ein Crafting-System. Und typisch für Metro ist alles, was wir brauchen, rar gesät.

YouTube

Ich bin damit einverstanden, dass mir Inhalte von Youtube angezeigt werden.
Datenschutzseite

Einverstanden

Optisch macht die Oberwelt einen grandiosen Eindruck. Schmutzig, verkommen, gebraucht: So stellt man sich die Postapokalypse vor. Und in der Dämmerung wird jeder Schatten zur Bedrohung – selbst, wenn es nur ein Stück Metall ist.

Was die Atmosphäre fast noch mehr als die Grafik bestimmt, ist aber das Sounddesign: Wir haben mit Kopfhörern gespielt. Die Stille klingt unheimlich, und jedes Knarzen eines Stück Holzes ist so unglaublich laut. Es ist selten, dass ich so angespannt gespielt habe. Auch weil es langsam dunkel wird. Und die Nächte in Exodus sind wirklich finster. Ich orientiere mich darum am Gehör. Und da sind dann plötzlich Gegner.

Einen erledige ich sofort mit der Armbrust und verstecke mich. Man sucht mich, aber ich finde den „Hintereingang“ durch einen Zaun zu der Siedlung mit sieben oder acht Bandenmitgliedern. Vielleicht hätte ich mit ihnen verhandeln können. Aber sie sehen nicht so aus, als ob sie Mitglieder in einem Debattierklub wären. Die Armbrust ist mein bester Freund in diesen Minuten. Lautlos erledige ich vier von ihnen. Dann gehen mir die Pfeile aus. Allerdings macht es mir die KI bis dahin auch etwas leicht. Gegner bleiben stehen, schauen sich um, reagieren bisweilen träge. Selbst als ich mit meiner lauten Schrotflinte weiterziehe, habe ich nur wenige Probleme.

Und dennoch bin ich nicht entspannt. Die Düsternis um mich herum beunruhigt mich. Und dann diese Stille, die unterbrochen wird von tierischen Geräuschen, die ich nicht zuordnen kann. Das heißt: Ich hoffe, dass es tierische Geräusche sind. Außerdem möchte ich keinen Gegner verpassen. Einen muss es noch geben, weil ich immer wieder höre, wie jemand mit einer Armbrust auf mich schießt. Das leise Pfeifen der Pfeile dröhnt buchstäblich in meinen Ohren. Am Ende schleicht er sich an mich heran. Ich drehe mich um. Da steht er. So überrascht wie ich. Er ergibt sich, ich schlage ihn nieder. Munition ist selten, und jeder Schuss zählt.

Ich klettere auf einen Turm. Da ist eine Seilrutsche. Ich nutze sie, lande in einem Graben und sehe noch, wie ein Bär ein paar Wölfe attackiert. Na ja, es sah im Dunkel der Nacht wie ein Bär aus. Irgendwie. Mutiert und in etwas Schreckliches verwandelt.

Die postapokalyptische Welt ist grandios in Szene gesetzt worden. Noch mehr ist es aber das Sounddesign, das packt und Unbehagen erzeugt. Das Team von 4A Games hat beim Schritt von der Unter- in die Oberwelt sehr viel richtig gemacht und das Beste aus den beiden Vorgängern mitgenommen.

Aber es gibt ein paar kleine Mängel, die bis zum Release am 22. Februar 2019 behoben werden sollten. Die KI der Gegner: Ich empfand die menschlichen Gegner nicht als so herausfordernd. Und ab und an kam das Spiel auf dem PC ins Stottern. Nicht gravierend, aber bisweilen zog die Grafik verzögert bei Bewegungen mit.

Und wie steht es um die Story? Da hat man sich nicht in die Karten schauen lassen. Man folgt weiterhin der Romanreihe von Dmitri Glukhowsky, und das Spiel schließt an „Metro: Last Light“ an. Allerdings sind zwei Jahre vergangen. Die Überlebenden des Atomkriegs verlassen nun die Moskauer Metro und schlagen sich nach Osten durch. Mehr wissen wir bislang noch nicht.

Metro Exodus erscheint am 22. Februar 2019 für PlayStation 4, Xbox One und PC.