Beendet Microsoft den jährlichen Call of Duty-Zyklus?

Nach der Übernahme von Activision Blizzard durch Microsoft kommen erste Gerüchte über tiefgreifende Veränderungen auf. Beendet Activision vielleicht die jährlichen Releases von Call of Duty und bringt die Spiele in Zukunft mit größeren Pausen auf den Markt?
Foto: Activision
Foto: Activision

Erst vor kurzem kaufte Microsoft in einem unglaublichen Deal Activision Blizzard. Mit der Übernahme des Publishers werden natürlich auch sämtliche Studios und Spiele-Franchises übernommen. Neben Diablo, Starcraft, World of Warfcraft oder Overwatch bekommt Microsoft vor allem auch Call of Duty. Der beliebte Shooter zählt jedes Jahr zu den meistverkauften Spielen überhaupt und erfreut sich einer riesigen Community sowohl auf den Konsolen als auch auf dem PC. Allerdings muss das Franchise auch mit fast jeder neuen Veröffentlichung viel Kritik einstecken.

Fans kritisieren neben den zahlreichen Bugs und teilweise unfertigen Releases auch Einfallslosigkeit. Man wirft Activision vor, nur noch Geld abgreifen zu wollen, ohne auf die Bedürfnisse der Spieler zu achten. Bedenkt man, dass bisher jedes Jahr ein neuer Call of Duty Titel erschien und die Entwicklungszeiten entsprechend kurz sind, ist das auch kein Wunder.

>> Phil Spencer bestätigt: Call of Duty bleibt auf PlayStation <<

Call of Duty kommt nicht mehr jedes Jahr

Laut dem bekannten Journalisten Jason Schreier soll bei Activision auf höchster Ebene darüber nachgedacht werden, die jährlichen Releases einzustellen.

https://twitter.com/jasonschreier/status/1484297167745519616?s=20

Natürlich ist noch nichts davon offiziell und es wurde auch noch von niemandem bei Activision dazu ein Kommentar abgegeben. Schreier gilt gemeinhin aber als sehr gut informiert und vertrauenswürdig. Bei seiner Aussage zu CoD beruft er sich auf zwei anonyme Quellen, die über die Diskussionen auf Führungsebene informiert sind. Schreier erwähnt aber auch, dass, selbst wenn die Änderung eintreffen sollte, wir uns laut noch mindestens ein Jahr oder länger gedulden müssen, immerhin wird das nächste CoD schon diesen Herbst erwartet.

>> Schnell Waffen leveln in Vanguard <<

Was bedeutet das?

Die Umstellung auf einen zweijährigen Release würde allerdings durchaus Sinn ergeben und das nicht nur aus Sicht der Spieler. Derzeit beschäftigt Activision drei große Entwicklerstudios, die für die jährlichen CoDs verantwortlich sind: Infinity Ward, Treyarch und Sledgehammer Games. Die Studios wechseln sich entsprechend bei den Releases ab. Auch, wenn das Call of Duty Franchise nach wie vor unglaublich erfolgreich ist, wird die Kritik der Fans langsam lauter. Und das zeigt sich auch in den Verkaufszahlen: Das aktuelle CoD: Vanguard hat sich deutlich schlechter verkauft, als noch Black Ops Cold War im Jahr zuvor.

Viele Spieler finden es nicht in Ordnung, dass die einzelnen Titel schon nach einem Jahr keinen richtigen Support mehr bekommen, da der nächste Titel beworben und verkauft werden soll. Der Wechsel auf einen langsameren Release-Zyklus würde den Studios mehr Zeit zum Entwickeln geben und könnte so langfristig auch dem Franchise helfen. Weniger Bugs und Abstürze zum Release, ausreichend Content sowie mehrjährige Unterstützung für einen Titel würde viele Fans freuen. Zudem könnte man so auch der Call of Duty League unter die Arme greifen und eine interessantere Esports-Szene für CoD schaffen, die nicht nur aus einer Season pro Spiel besteht.

Alles in allem kann man also sagen, dass mehr Abstand zwischen den Spielen nicht nur für die Fans, sondern auch das Franchise von Vorteil wäre. Dass sich trotzdem noch eine Menge Geld mit CoD verdienen lässt zeigt Warzone. Das Spiel ist komplett kostenlos und fährt jährlich Rekordsummen allein durch den Verkauf von kosmetischen Items im Spiel ein. Noch dazu hat man mit Microsoft jetzt auch eine ordentliche Finanzmacht im Rücken, die es erlaubt zu experimentieren.

Hättet ihr gerne mehr Pause zwischen den Call of Duty Releases oder wollt ihr unbedingt jedes Jahr ein neues CoD zocken?

>> Wird Battlefield 2042 Free-to-Play? <<