Das offizielle Plakat für "Yoko Ono. Music of the Mind". Die Ausstellung ist eine umfangreiche Retrospektive der Künstlerin und Aktivistin und umspannt sieben Jahrzehnte von Mitte der 1950er Jahre bis heute.
Foto: Federico Gambarini / dpa
Besucher spielen mit dem Kunstwerk "White Chess Set Play it By Trust" aus dem Jahr 1966.
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Eine Besucherin schaut sich den Film "Cut Piece" aus dem Jahr 1964 an.
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Ein Museumsbesucher schreibt eine Nachricht auf ein weißes Boot des Kunstwerkes "Add Color" aus dem Jahr 1960.
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Museumsbesucherinnen interagieren mit dem Kunstwerk "Shadow Pieces". Aus dem Jahr 1963.
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Besucherinnen schauen sich das Kunstwerk "A Hole" aus dem Jahr 2009 an.
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Die Ausstellung ist vom 28.9.2024 bis zum 16.3.2025 im K20 zu sehen.
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Nicht nur für Kunstliebhaber lohnt sich der Besuch.
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Museumsbesucher performen als Aktionskünstler in dem Werk "Bad Piece", das 1964 zum ersten Mal aufgeführt wurde.
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Weitere Informationen zur Ausstellung gibt es in unserem Artikel.
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Viele Menschen bringen den Namen Yoko Ono vor allem mit John Lennon in Verbindung. Doch schon lange vor ihrer Ehe mit dem Beatles-Musiker war die heute 91-Jährige als Performancekünstlerin und Friedensaktivistin bekannt. Ab dem 28. September zeigt eine Ausstellung in Düsseldorf die Werke dieser Pionierin der Konzept- und Fluxuskunst, die bis in die 1950er Jahre zurückreichen. Nach der Präsentation in der Tate Modern in London ist die umfassende Ausstellung „Yoko Ono: Music of the Mind“, die mehr als 200 Werke umfasst, nun in der Kunstsammlung NRW (K20) zu sehen. Die Schau wurde in Zusammenarbeit beider Museen organisiert.
„Yoko Ono war schon in der Zeit, in der sie mit John Lennon gearbeitet hat, eine gefeierte Künstlerin und auch ein Star“, sagt Kunstsammlungschefin Susanne Gaensheimer. „Sie ist eine Visionärin und eine mutige Frau, eine ganz wichtige Künstlerin, die die moderne Kunst des 20. Jahrhunderts extrem beeinflusst hat.“ Die teils 60 bis fast 70 Jahre alten Filme, Fotografien, Installationen und „Instruktionen“ der hochbetagten Künstlerin der Künstlerin wirken auch heute noch überraschend zeitgemäß und keineswegs veraltet.
Interaktive Kunstausstellung
Die Ausstellung lädt die Besucher aktiv zum Mitmachen ein. Sie werden dazu ermuntert, den Anweisungen von Yoko Ono zu folgen: Beispielsweise können sie fremden Menschen die Hand schütteln, eine Partie Schach spielen, jedoch ausschließlich mit weißen Figuren, oder sich in schwarze Säcke hüllen. Diese sogenannte Sack-Performance existiert bereits seit über 60 Jahren und hat auch heute noch eine starke Wirkung. Die schwarzen Säcke werden heutzutage oft mit Burkas assoziiert, wie sie von Frauen in Afghanistan getragen werden, erklärt Gaensheimer.
Onos Anweisungen sind oft humorvoll, wie zum Beispiel: „Tritt in jede Pfütze der Stadt“ oder „Schreib fünfhundert Telefonnummern auf eine Leinwand auf eine Stelle, die so groß ist wie deine Handfläche“. Mit solchen Aktionen verwischt Ono immer wieder die Trennung zwischen Kunst und Betrachter.
Die 1933 in Tokio geborene Yoko Ono war auch eine Pionierin des Feminismus. Ihre Performance „Cut Piece“ aus dem Jahr 1964 zeigt, wie Männer und Frauen ihr nach und nach die Kleidung vom Körper schneiden. „Das ist für die Entwicklung der Emanzipation der Frau nicht nur in der Kunst, sondern auch als Selbstverständnis der Frau so wichtig“, betont Gaensheimer. In einem weiteren Film ist zu sehen, wie eine Fliege in Nahaufnahme über die Brustwarze einer nackten Frau krabbelt.
Yoko Ono als Friedensaktivistin
Die Ausstellung erstreckt sich über das gesamte K20, an dessen Fassade der Slogan „Peace is Power“ weithin sichtbar ist. Eine Live-Übertragung zeigt den Himmel, und Friedensbotschaften von Yoko Ono finden sich auch in der Innenstadt von Düsseldorf.
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Yoko Ono und John Lennon engagierten sich aktiv für den Weltfrieden. Umgeben von Hunderten von Reportern und Künstlern, blieben sie tagelang im Bett, um auf friedliche Weise zu protestieren. Beatles-Fans beschuldigen Ono bis heute, die Band auseinandergebracht zu haben.
Ob ein Film, in dem 200 menschliche Hinterteile gezeigt werden, oder ein grüner Apfel, der auf einem Acrylsockel während der Ausstellung verrottet – Yoko Ono schafft es stets, zum Nachdenken über Kunst anzuregen. Dabei zeigt sie auch immer wieder ihre humorvolle Seite als Künstlerin.
dpa