Schützen rudern bei Partysong „Layla“ zurück: Empfehlung statt generellem Verbot

Die Debatte um den Partyhit "Layla" ist im vollem Gange: Nach dem Kiliani-Volksfest in Würzburg wollten auch die Veranstalter der Rheinkirmes in Düsseldorf den Song verbieten. Mittlerweile ist daraus aber eine Empfehlung geworden.
Uerige Zelt Düsseldorf Rheinkirmes
Die Festzelte der Düsseldorfer Brauereien gehören zu den Highlights der Kirmes. Foto: Tonight
Die Festzelte der Düsseldorfer Brauereien gehören zu den Highlights der Kirmes. Foto: Tonight

Die Veranstalter der Rheinkirmes in Düsseldorf – der Schützenverein St. Sebastianus – hatten den Partysong „Layla“ untersagt, sind mittlerweile bei dem Thema aber zurückgerudert: Lediglich für das Festzelt gebe es ein Verbot, für die Schausteller habe man indes eine Empfehlung ausgesprochen.

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Die Sexismus-Debatte um den Partysong „Layla“ zieht immer größere Kreise. Das Lied sollte auch auf der anstehenden Düsseldorfer Kirmes mit bis zu vier Millionen Besuchern nicht gespielt werden. Eine entsprechende Entscheidung haben die Veranstalter vom Schützenverein St. Sebastianus getroffen. „Ich bin der Meinung, dass dieses Lied überall hingehört – nur nicht auf unseren Festplatz“, sagte Schützen-Chef Lothar Inden. Zuvor hatte die Gleichstellungsstelle der Stadt Düsseldorf wegen „Layla“ bei den Veranstaltern vorgesprochen.

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Kirmes-Organisator Thomas König erläutert, dass das Verbot des Schützenvereins für das Festzelt der Schützen gelte und an die Schausteller lediglich eine Empfehlung gegangen sei, das Lied nicht zu spielen. Warum an diesem Stück jetzt ein Exempel statuiert werden soll, erschließe sich ihm persönlich nicht ganz, bekennt er. „Der Gangster-Rap ist deutlich frauenfeindlicher. Meine Kinder haben mich für bekloppt erklärt.“

Die Schausteller und Bierzeltbetreiber zeigten sich unterdessen kooperativ, was „Layla“ angeht: „Ist eh‘ nicht in unserem Programm“, „Passt gar nicht in unser Musikkonzept“, „Können wir gut mit leben“ bis „Wir wollen ja wiederkommen dürfen“, sagten sie am Mittwoch auf Nachfrage.

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Kirmes-DJ Marc Pesch (47) reagierte auf die Entscheidung in Düsseldorf alles andere als begeistert. Er legt bei der „Mallorca-Party“ zur Kirmes-Eröffnung im Schützenzelt auf: „Das Stück ist immerhin die Nr. 1 in Deutschland und die erwarten die Menschen zu Recht“, sagt er. Pesch sieht sich als DJ im Dilemma: „Das ist wie Fußball, wenn man kein Tor schießen darf.“ Dabei gebe es schlimmere Mallorca-DJs mit sehr viel schlimmeren Texten, sagte Pesch: „Dagegen ist „Layla“ ein Lied für die Kirchweihe.“

Theo Fitsos (Uerige-Zelt), Torsten Abels (Kürzer) oder Andre Wallukat (Traber Ausschank) haben den Song nicht auf ihrer Playlist, bezeichnen die Entscheidung und Empfehlung der Schützen inklusive der Diskussion aber mit „viel Lärm um nichts“. Kirmes-DJ Pesch hat unterdessen eine Idee, wie er dem „Layla“-Dilemma entgehen kann. Er will eine Instrumental-Version des Partyhits spielen.

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dpa