Nach Wartezeiten-Desaster: Düsseldorfer Flughafen bekommt Zusage für zweite Sicherheitsfirma

Wegen der langen Wartezeiten am Flughafen Düsseldorf soll nun doch eine weitere Sicherheitsfirma zur Entlastung eingesetzt werden. Das erklärte die Bundespolizei auf Nachfrage. Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller unterstützt die Pläne.
FLughafen Düsseldorf Start Landung Bahn
Ein Flugzeug kurz nach dem Start am Flughafen Düsseldorf. Im Hintergrund: Ein Flugzeug beim Landevorgang. Foto: Shutterstock/Rene Hausotte
Ein Flugzeug kurz nach dem Start am Flughafen Düsseldorf. Im Hintergrund: Ein Flugzeug beim Landevorgang. Foto: Shutterstock/Rene Hausotte

Reisende am Düsseldorfer Flughafen mussten zuletzt lange Wartezeiten in Kauf nehmen. Denn die Sicherheitsfirma, die die Personen- und Gepäckkontrollen im Auftrag der Bundespolizei am Flughafen durchführt, unterlag massivem Personalmangel. Dadurch mussten Reisende teils mehrere Stunden im Voraus einplanen, es kam bei einigen sogar dazu, dass sie ihren Flug verpassten.

Wie die „Rheinische Post“ schreibt, soll zur Entspannung nun eine zweite Sicherheitsfirma am Flughafen eingesetzt werden. Denn auch der Flughafenchef Thomas Schnalke kritisierte die langen Wartezeiten und zeigte sehr viel Unverständnis, dass bislang noch keine Besserung eingetreten ist in der Sache. So forderte auch er endlich eine Lösung in Form eines weiteren Dienstleisters.

Flughafen Düsseldorf: Bis zu 140 Kontrollkräfte pro Schicht fehlen

Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller zeigt sich ebenfalls besorgt über die immer wieder entstehenden langen Schlangen und deutlichen Verzögerungen an den Sicherheitskontrollstellen des Düsseldorfer Flughafens. Aufgrund der zahlreichen Beschwerden und kritischen Medienberichte hat er sich vom Flughafen über die aktuellen Hintergründe berichten lassen.

Sein Fazit: „Die aktuelle Situation mit langen Schlangen vor den Sicherheitskontrollen ist mit einer Belastung für alle am Prozess Beteiligten verbunden, insbesondere für Fluggäste und Beschäftigte. Die Ursache liegt alleine in der unzulänglichen Abwicklung der Sicherheitskontrollen. Düsseldorf ist mit dieser Problematik leider kein Einzelfall. Trotzdem ist dieser Zustand an einem der größten internationalen Flughäfen Deutschlands Außenstehenden nicht zu vermitteln und muss sich schnellstmöglich ändern. Ich werde mich in den nächsten Tagen mit den Verantwortlichen der Bundespolizei in Verbindung setzen und die Forderung der Geschäftsführung des Düsseldorfer Flughafens nach einem zweiten Sicherheitsdienstleister erneuern.“

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Der Flughafen Düsseldorf arbeitet mit sämtlichen Systempartnern fortlaufend daran, die Prozesse der Passagierabfertigung im Terminal operativ zu verbessern. Im Kern ist die unbefriedigende Situation an der Sicherheitskontrolle auf den Personalmangel beim Dienstleister der zuständigen Bundespolizei zurückzuführen, der bis zu 140 Kontrollkräfte pro Schicht weniger im Einsatz hat, als nach Planungsdaten nötig wären.

Personalmangel beim Dienstleister der zuständigen Bundespolizei

Warum bislang keine zweite Firma eingesetzt wurde, begründete die Bundespolizei mit vertraglichen Verpflichtungen. So wollte sich die bisherige Firma Deutscher Schutz- und Wachdienst (DSW) um weitere Arbeitskräfte bemühen. Warum dies nicht geschah, dazu wollte sich der DSW nicht äußern.

Bis eine weitere Sicherheitsfirma gefunden ist, sollen Luftsicherheitsassistenten, die die Schulung nicht bestanden haben, für Entlastung sorgen. Ein ähnliches Bild gab es bereits in den Osterferien schon einmal, zu jenem Zeitpunkt waren Auszubildende im Einsatz. Allerdings soll sich der Aufgabenbereich auf das Einweisen und Sortieren von Wannen beschränken. Schließlich stehe die Sicherheit über allem.

Auch andere Flughäfen sind von dem Problem betroffen. Daher rechne man in der Branche auch nicht mit einer kurzfristigen Lösung. Vielmehr müssten Flugpläne entzerrt werden, um ein großes Aufkommen an Passagiere zu vermeiden.

Doch auch die Passagiere selbst sind für längere Wartezeiten mit verantwortlich. So soll falsch gepacktes Handgepäck nach wie vor mit hauptverantwortlich für die Verlangsamung der Abläufe sein.

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