Neuer Standort auf dem Areal Böhler: Düsseldorfer Kult-Location Les Halles eröffnet im September

"Dieses Gebäude habe ich sechs Jahre gesucht“, schwärmt Michael Kuchenbecker über das „Alte Werksschwimmbad“. Im September wird hier das Les Halles eröffnet.
Foto: Düsseldorf TONIGHT/Denise Breidbach
Foto: Düsseldorf TONIGHT/Denise Breidbach

„Dieses Gebäude habe ich sechs Jahre gesucht“, schwärmt Michael Kuchenbecker über das „Alte Werksschwimmbad“ auf dem Areal Böhler. Im September wird der Gastronom in den neu sanierten Räumlichkeiten das Les Halles wieder eröffnen und darüber werden viele Düsseldorfer begeistert sein: Sie haben die Kult-Location sehr vermisst. Und gerade in der Corona-Zeit sind das gute Nachrichten aus der arg gebeutelten Gastronomie-Branche.

Zum Hintergrund: Nach über 13 Jahren gingen mit der Silvester-Party 2014 die Lichter im Les Halles am Alten Güterbahnhof aus, das Gebäude wurde für ein Hotel abgerissen. Kurze Zeit später war als neuer Standort der Medienhafen im Gespräch, doch das kam nicht zu Stande. Dafür übernahm Michael Kuchenbecker 2015 den Kellerclub „Die Mauer“, ließ aber nie Zweifel daran, dass er weiterhin nach einer passenden Location – „am liebsten ein altes Gebäude“ – für das Les Halles sucht. Ende 2019 zog er nach zwei Jahren harter Einschnitte den Schlussstrich und machte die Mauer dicht.

Doch wie heißt es so schön: Wenn sich eine Tür schließt, öffnet sich eine andere… Und genauso war es auch bei Michael Kuchenbecker. Im Januar bewarb er sich um die Location auf dem Areal Böhler beim Vermieter voestalpine Edelstahl Deutschland GmbH – im März gab’s den Zuschlag.

Das Alte Werksschwimmbad liegt direkt vor dem Alten Kesselhaus – und ist schon jetzt ein Schmuckstück mit Industrie-Charme. Hochwertiges Parkett, neue Sanitär-Anlagen, die Schwimmleiter oder die Wasserpumpe von früher: Hier atmet Geschichte. Michael Kuchenbecker will auch ein paar Lieblings-Stücke aus dem Les Halles unterbringen – wie etwas das Kreuz mit dem Namen oder ein rotes Sofa, dazu soll es Blumendekoration geben. „Gleichzeitig setzen wir auf Einrichtung im Industriestyle, am Ende macht es der Mix“, erklärt der Düsseldorfer.

Noch sind die Handwerker eifrig am Werk, bis zur Eröffnung im September gibt es viel zu tun. Auf über 500 Quadratmetern erstrecken sich zwei große lichtdurchflutete Bereiche für den Restaurant-Betrieb. Und was in der Corona-Zeit besonders wichtig ist: „Wir können hier problemlos die aktuellen Abstandsregeln einhalten“, so Michael Kuchenbecker. Eine lange Theke ist geplant, dazu kommt der offene Küchenbereich und das über den Gästen schwebende DJ-Pult – erreichbar über die Treppe der alten Garderobe. Nicht zu vergessen: Der ebenfalls großzügige Terrassenbereich um das Gebäude.

Das Les Halles soll täglich um 9 Uhr öffnen. „Café, Frühstück und den täglich wechselnden Mittagstisch gibt es auch zum Mitnehmen, schließlich haben wir in direkter Nachbarschaft viele große und kleine Firmen auf dem Gelände sowie im nahen Umfeld“, erklärt der Gastronom. Die mediterran angehauchte Speisekarte wird hochwertig sein, auch vegetarische und vegane Gerichte sowie eine erlesene Weinauswahl zählen zum Angebot. Außerdem setzt Michael Kuchenbecker auf Nachhaltigkeit „Wir haben eine Solaranlage auf dem Dach und eigene für unsere Gäste reservierte E-Ladestationen vor der Tür, achten bei den Verpackungen auf entsprechende Materialien und werden viel mit regionalen Händlern zusammenarbeiten.“

Freitags und samstags wird es wie gewohnt Musik von bekannten Düsseldorfer DJs geben – aktuell aber nur als Soundkulisse zum regulären Restaurant-Betrieb. „Sobald der Club-Betrieb beziehungsweise Tanzen wieder möglich ist, ziehen wir mit – zu späterer Stunde werden dann die Tische und Stühle wie zu alten Les Halles-Zeiten zur Seite geräumt!“

Eine traumhafte Location in guter Lage, eine gute Nachbarschaft, die entspannte Parkplatz-Situation: „Das Ganze ist ein absoluter Glücksgriff“, freut sich Michael Kuchenbecker. Die aktuell schwere Lage der Gastronomie- und Veranstaltungsbranche ist ihm trotzdem sehr bewusst. „Natürlich gibt es leichtere Zeiten, um ein Restaurant zu öffnen“, so der Düsseldorfer. „Im Gegensatz zu vielen Kollegen konnten wir aber die Corona-Pandemie mit ihren wirtschaftlichen Folgen einplanen.“ Der Mietvertrag für das Alte Werksschwimmbad läuft zehn Jahre – mit Option auf Verlängerung.

Insgesamt rund 50 Mitarbeiter wird das Team am Anfang haben, einige Personalien stehen schon fest – wie etwa der Betriebsleiter: Götz Rütten – vorher für das Schlösser Quartier Bohème tätig – wird die Geschicke vor Ort leiten.

Es wird auf jeden Fall ein spannender Neuanfang für Michael Kuchenbecker und das Les Halles – La Piscine. Und ja, „La Piscine“ (französisch für „der Pool“) ist der neue Beiname. Altes trifft auf Neues. Wie schon gesagt, der Mix macht es.

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