„Werden keine Gäste mit Maske bedienen“: Düsseldorfer Restaurant Zen schließt wegen Corona-Verordnung

Das Restaurant Zen in Flingern hat wenige Tage nach seiner Wiedereröffnung den Betrieb vorerst wieder geschlossen.
Foto: Düsseldorf TONIGHT
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Das Restaurant Zen in Flingern hat wenige Tage nach seiner Wiedereröffnung den Betrieb vorerst wieder geschlossen. Mit den aktuellen Regeln sei kein vernünftiges Arbeiten mehr möglich. Aufgeben will das Team aber nicht.

Nur wenige Tage vergingen zwischen Wiedereröffnung und Schließung des Restaurants Zen in Flingern. Am 11. Mai verkündete Niki Schleutermann bei Facebook noch freudig den Neustart seines vietnamesischen Restaurants, nachdem über mehrere Wochen nur ein Außer-Haus-Verkauf möglich war. Doch inzwischen hat Inhaber Niki Schleutermann sein Lokal wieder geschlossen. Als Grund dafür gibt er die strengen Corona-Verordnungen für Gastronomen und die Beschwerde eines Anwohners an.

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Unter dem aktuellen Regelkatalog sei ein vernünftiges Arbeiten nicht möglich. „Wir werden keine Gäste mit Maske bedienen“, heißt es auf einem Aushang am Restaurant. „Für die Mitarbeiter ist es eine Zumutung“, berichtet Schleutermann auf Anfrage zu den Hintergründen dieser Aussage. Insbesondere beim Cocktailmixen, bei dem er ständig abschmecken müsse, könne er nicht mit Maske arbeiten.

Der ausschlaggebende Punkt für die Schließung sei aber Ärger mit einem Anwohner gewesen: „Das Fass zum Überlaufen brachte ein netter Nachbar, der uns in letzter Zeit vermehrt beim Ordnungsamt angeschwärzt hat.“ Zwar habe Schleutermann die Angelegenheit mit den Einsatzkräften klären können, doch dabei sei ihm klar geworden, dass er eine Pause brauche und seinen Betrieb vorerst wieder schließen werde.

Bei den derzeitigen Auflagen sei es schwer, ein Restaurant zu betreiben. „Gastronomie ist nicht nur Essen, sondern auch Atmosphäre, Unterhaltung und das Treffen von Freunden.“ Das alles werde durch Masken und Acrylglasscheiben jedoch gemindert.

Dass Schleutermann dennoch nicht aufgeben will, liegt an der positiven Resonanz seiner Gäste. Rund 200 Nachrichten habe er nach der Schließung bekommen, in denen ihm seine Gäste viel Zuspruch gegeben hätten. Außerdem wolle er seine Mitarbeiter nicht im Stich lassen. Deshalb soll das Zen – trotz Maskenpflicht – Anfang Juni bereits wiedereröffnen, verbunden mit der Hoffnung, dass in den kommenden Wochen weitere Auflagen für die Gastronomen gelockert werden.

Der Gastronom steht aber auch wirtschaftlich unter Druck. Während des Shutdowns habe er trotz des gut laufenden Außer-Haus-Verkaufs einen Verlust von rund 700 Euro pro Tag gemacht. Vonseiten des Vermieters habe es trotz ausbleibender Umsätze kein Entgegenkommen gegeben und auch Kredite wurden ihm bislang nicht bewilligt.

Deshalb hofft Niki Schleutermann, dass es beim Zuspruch seiner Gäste nicht nur bei den Nachrichten bleibt, sondern bald auch wieder viele Gäste in sein Lokal kommen.