Am 30. April in den Rudas Studios: Bhaggy Revival – Erinnerungen an gute alte Disco-Zeiten

Die Bhaggy feiert am 30. April in den Rudas Studios ein Revival. Mit dabei: Die Resident-DJs Tapesh und Ede, die ihren Bhaggy-Sound noch einmal auflegen werden.
Foto: Bhaggy (Archiv-Fotos)
Foto: Bhaggy (Archiv-Fotos)

Wenn heute 30- bis 60-Jährige über die guten alten „Bhaggy-Zeiten“ reden und dabei fast Tränen in den Augen haben, denken jüngere Zuhörer und Nicht-Bhaggy-Gänger, dass es derselbe sentimentale Quatsch über die guten alten Zeiten ist. Weit gefehlt! Denn ohne einem heutigen Partyveranstalter oder Club zu nahe treten zu wollen, so etwas wird es wohl nie wieder geben! Oder vielleicht doch? Beim Bhaggy-Revival zu „Tanz in den Mai“ in den Rudas Studios mit den damaligen Resident-DJs Tapesh und Ede, die ihren Bhaggy-Sound noch einmal auflegen werden.

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Einer, der von diesen „Bhaggy-Zeiten“ immer wieder spricht, bin ich (Tipp: siehe Autoren-Foto oben). Und auch wenn es nun schon rund 14 Jahre her ist, dass ich zum letzten Mal an der Graf-Adolf-Straße 87 (seit vielen Jahren steht nun dort ein Hotel) feierte, könnte ich mit den Bhaggy-Geschichten von früher fast ein Buch füllen. Ein Glück. Denn bei meiner Premiere war ich gerade mal 15 Jahre alt und meine Mutter hatte „Bhagwan“ falsch verstanden. Sie dachte, die Disco hätte mit Backwaren zu tun. Erst Monate später nach zahlreichen Besuchen, kam sie dahinter, dass „Bhagwan“ ein Sektenführer war, dessen Bücher auch noch im Kiosk verkauft wurden und dessen Konterfei auf einer Wand groß zu sehen war. Sonst habe ich aber von der Sekte nichts mitbekommen und bin mir auch nicht sicher, was es damit auf sich hatte. Es war auch irgendwie egal. Denn man fühlte sich dort sicher und geborgen. Aber sonst war da nichts Sektenmäßiges zu bemerken.

Wer noch unter 25 Jahre alt war, versuchte sich beim „Club 25“ am Donnerstag auf die Tanzfläche zu mogeln (ich traute mich erstmals mit 17 Jahren) oder feierte erst mal bei diversen „College Partys“ in den Schulferien. Immer mit dabei: Ein Flyer von „Blitz Promotion“ mit bevorzugtem Einlass, ermäßigtem Eintritt, Begrüßungsdrink und Freigetränk . Die schönsten Wochen waren eh diese, an denen drei oder sogar mal vier Partys in der Bhaggy stiegen und man seine Party-Familie scheinbar öfter traf als seine richtige. Dabei war es auch egal, was es für eine Party war. Die gesamte Bhaggy-Crew, von den Türstehern (wer einmal ein Bein im Club drin hatte, bekam nie wieder Probleme, andere versuchten vergeblich immer wieder reinzukommen), der Kasse, Garderobe bis hin zu Klo-Frau Irmi empfing die Gäste mit einem Lächeln.

?Und auch zu Irmi gibt es eine kleine persönliche Anekdote: Kaum aus dem Klo raus, nahm sich mich einmal tadelnd zur Seite und fragte, wo ich denn die letzten sechs Wochen gesteckt habe. Der Sommerurlaub hatte mich von der Bhaggy für eineinhalb Monate ferngehalten. Ähnliches passierte auch am Club-Kiosk. Nach den ersten 2 bis 3 alkoholhaltigen Getränke musste unbedingt eine Flasche Sprudelwasser her, die es dort für rund eine Mark gab. Wer länger nicht mehr dort einkaufen war, wurde ebenfalls auf seine unentschuldigte Abwesenheit angesprochen.

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?Für heutige Verhältnisse kaum vorstellbar. Ein Club-Kiosk verkauft an seine Gäste Getränke zu Kioskpreisen. Selbst Bier bekam man da für rund einen Euro. An warmen Abenden wurde der Bürgersteig vor der Disco und dem Kiosk zur Openair-Area. Es gab sogar Gäste, die nur zur Bhaggy kamen, um dann vor dem Club zu stehen und mit den Leuten zu quatschen.

Es sind viel zu viele Erinnerungen für einen Artikel, doch solche oder ähnliche Geschichten werden sich die Gäste bestimmt auch am 30. April 2014 in den Rudas Studios erzählen, wenn es endlich ein erstes „offizielles“ Bhaggy-Treffen geben wird. Es wird ein wenig wie ein Klassentreffen und sogar Irmi hat sich angekündigt. Dieses Mal nicht als Klo-Frau, sondern als wahrscheinlich ältester Gast der Party.

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??Und wenn ich so recht überlege, hatte dann doch jede Party zumindest entfernt mit „Backwaren“ zu tun. Denn jede Bhaggy-Party wurde in Lakis Baguetterie mit einem gebackenen Mega-Baguette beendet, die sich direkt neben dem Disco-Eingang befand. Mein Favorit damals: Käse-Thunfisch-Baguette mit Salat und natürlich viel Remoulade für 3,50 Mark. Beim Revival wird es übrigens auch Baguettes geben. Genau wie weitere Überraschungen. Die Hoffnung, dass es den Bhaggy-Spirit zumindest für einen Abend wieder in Düsseldorf geben wird, ist also nicht unberechtigt. Einziger persönlicher Wermutstropfen des Revivals: Ich werde es an dem Abend wahrscheinlich nicht schaffen dabei zu sein.

Weitere Infos zur Party und VVK-Tickets findet ihr oben links im Event-Eintrag!