Rheinkirmes: Lärm, Chaos, Dreck und mehr – Anwohner will gegen Volksfest klagen

Findet die Rheinkirmes bald nicht mehr an den Rheinwiesen in Oberkassel statt? Das versucht ein Anwohner nun durchzusetzen.
Rheinkirmes Düsseldorf
Die Rheinkirmes bei Nacht – mit vielen leuchtenden Attraktionen. Foto: Joshua Sammer
Die Rheinkirmes bei Nacht – mit vielen leuchtenden Attraktionen. Foto: Joshua Sammer

Die Rheinkirmes ist vorbei und Besucher als auch Veranstalter sprechen nach der corona-bedingten Pause von einem großen Erfolg sowie von riesiger Erleichterung, dass das große Volksfest am Rhein endlich wieder stattfinden konnte. Doch nicht alle stimmen in den Reigen mit ein.

Denn die Anwohner in Oberkassel sehen das ganz anders. Für sie waren die letzten Wochen geprägt von Lärm, (Verkehrs-)Chaos, Dreck und aus ihrer Sicht unzumutbaren Zuständen. An ihre Spitze hat sich Timm Moll, selbst Anwohner in Oberkassel, gestellt. Er möchte nun notfalls sogar per Verwaltungsklage gegen eine weitere Ausrichtung auf den Rheinwiesen vorgehen.

Wie er gegenüber der „Rheinischen Post“ erklärt, stehe er alles andere als alleine mit seiner Meinung da. Wochenlanger Auf- und Abbau verhindere die Nutzung der Rheinwiesen für die Anwohner über einen langen Zeitraum, erklärt er. Und dies sei nur der kleinste Streitpunkt.

Umstände für Anwohner nicht zumutbar

Darüber hinaus seien der Lärm der Fahrgeschäfte und der Besucher nicht zumutbar. Zudem würden auch die anliegenden Straßen durch den Unrat der Besucher verunstaltet. Müll und Dinge, die eigentlich lieber auf dem WC erledigt werden sollten, seien in der gesamten Umgebung zu finden.

Auch die Parksituation sei für die Anwohner nicht zumutbar. Zufahrten, die eigentlich gesperrt sein sollten, würden nicht entsprechend kontrolliert und Besucher würden an Durchfahrten gehindert werden. Die Stadt hält dagegen, dass es immer organisatorischer Verbesserungen bedarf. Zudem verweist sie auf die lange Tradition hinter der Rheinkirmes, die seit 1901 stattfindet.

Rheinkirmes bald in Stockum?

Moll regt an, die Rheinkirmes in Zukunft auf dem Messegelände in Stockum abzuhalten. Dort sei man für solche Menschenmassen und Großereignisse besser aufgestellt. Traditionalisten aber sagen, es sei nicht das selbe, die Rheinkirmes in einem anderen entlegeneren Stadtteil zu verlagern.

Außerdem würde die Kirmes dann wiederum den Messebetrieb erheblich stören. Denn auch dort brauchen die Aufbauten entsprechend Vorlaufzeit. Das würde nicht funktionieren mit der Rheinkirmes. Daher will man sich in Stockum weiterhin auf die Bereitstellung von Parkplätzen für das Volksfest fokussieren.

Es bleibt abzuwarten, wer sich am Ende durchsetzen wird. Fest steht, dass auf die Rheinkirmes offensichtlich eines an Ärger zukommt.

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