Keine Maskenpflicht in Düsseldorf – und doch tragen beim Einkaufen alle Maske
Seit dem 3. April ist die Maskenplicht offiziell passé. Doch das Düsseldorfer Stadtbild, zumindest in den Geschäften, ist nach wie vor von Masken geprägt. Denn offensichtlich möchte niemand so wirklich auf den Mund-Nase-Schutz verzichten.
In der Bäckerei Oehme im Düsseldorfer Stadtteil Derendorf trafen wir eine Mitarbeiterin ohne Maske. „Als Mitarbeiterin ist es besser für mich als zehn Stunden mit der Maske hier zu stehen“, erklärte sie. „Ich lasse mich eh jeden Tag testen“. Anders sehe das allerdings bei den Kunden aus: Sie würden fast ausnahmslos auch weiterhin Maske tragen.
Auch im Rewe-Markt auf der Münsterstraße beherrscht die Maske das Bild. Die Kassiererinnen finden das gut. „Es ist ja ein Selbstschutz“, sagte eine von ihnen. „Am Ende muss es jeder selbst wissen.“
Maske oder nicht? Viele Mitarbeiter wollen sich nicht äußern
Im Discounter Netto oder beim Textildiscount KiK, wo niemand über die gefallene Maskenpflicht sprechen wollte, waren ebenfalls weder Kunden noch Mitarbeiter ohne Mund-Nase-Schutz anzutreffen – genau wie bei Rossmann. Auf die Frage, warum auch die Belegschaft weiterhin Masken trägt, führte ein Mitarbeiter dort aus: „Es ist mittlerweile ungewohnt, ohne Maske hier zu stehen. Es fühlt sich einfach falsch an.“
Generell scheint allerorten noch eine große Verunsicherung spürbar. Bereits vor wenigen Tagen berichtete die Gewerkschaft Verdi mit Blick auf das Ansteckungsrisiko von Sorgen unter den Beschäftigten. Kritische Stimmen gebe es auch unter den Arbeitgebern. In Bayern gaben bei einer Umfrage des Handelsverbands gut 50 Prozent an, das Ende der Maskenpflicht für falsch zu halten. Lediglich ca. 39 Prozent befürworten die Abschaffung. Knapp 12 Prozent der Einzelhändler wollen demnach in ihren Geschäften an der Maskenpflicht festhalten. Etwa 77 Prozent wollen dagegen nicht Masken per Hausrecht vorschreiben.
Masken werden wohl weiter verbreitet sein
Dennoch wird den Kunden und Beschäftigten weiter empfohlen, zur Maske zu greifen. Auch wenn bei den großen Handelsketten keine Pflicht zur Bedeckung mehr gilt, wie etwa bei Rewe, Lidl, Aldi und Edeka, beim Möbelhändler Ikea, beim Buchhändler Thalia oder den Textilketten H&M und Primark.
Es sei immer klar gewesen, dass die Maskenpflicht beim Einkaufen nicht auf Dauer gelten könne und fallen werde, sobald die pandemische Lage dies nach Einschätzung von Politik und Experten zulasse, so der Handelsverband Deutschland (HDE). Dessen Hauptgeschäftsführer Stefan Genth rechnet damit, dass die Bedeckungen in den Geschäften weiter weit verbreitet sein werden.
„Wir gehen davon aus, dass die Kundinnen und Kunden eigenverantwortlich handeln und auch weiter beim Einkaufen eine Maske tragen werden“, sagt der Verbandsvertreter. „Die Mehrheit hat sich an die Maske gewöhnt und empfindet diese meist nicht als allzu große Einschränkung.“ Ein bundesweites Stimmungsbild zur Situation in den Geschäften konnte der HDE bislang nicht abgeben.
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mit dpa