Rosenmontag in Düsseldorf 2023: Karneval feiern mit inklusiven Angeboten

Gut 600.000 Jecken feiern am Rosenmontag Karneval in Düsseldorf. Damit auch Menschen mit Beeinträchtigungen am bunten Treiben ausgelassen teilhaben können, gibt es unter anderem Tribünen für Rollstuhlfahrer.
Karnevalsauftakt - Düsseldorf
Der Sessions-Auftakt mit dem Hoppeditz-Erwachen am 11.11. wurde in Düsseldorf unter entsprechenden Auflagen gefeiert. Foto: Federico Gambarini/dpa
Der Sessions-Auftakt mit dem Hoppeditz-Erwachen am 11.11. wurde in Düsseldorf unter entsprechenden Auflagen gefeiert. Foto: Federico Gambarini/dpa

Dass es an Rosenmontag eng und voll in der Düsseldorfer Innenstadt sein wird, sollte niemanden überraschen. Während sich die meisten Besucher von diesem Getümmel nicht die Karnevals-Laune vermiesen lassen, stellen die vielen Feiernden und der wenige Platz, Menschen mit Behinderung jedoch vor große Herausforderungen. Eine gute Nachricht für alle Personen mit Handicap ist daher, dass es für sie auch in diesem Jahr wieder eine Tribüne für Menschen mit Behinderungen am Graf-Adolf-Platz geben wird.

Finanziert wird das Angebot im Rahmen der Initiative „Karneval für alle“ vom Lanschaftsverband Rheinland (LVR) und der Provinzial-Versicherung. Besonders erfreulich: Beide Sponsoren haben ihre Unterstützung bis mindestens 2024 zugesichert.

Düsseldorfer Karneval inklusiv: Rollstuhltribüne und Blindenreporter am Rosenmontag

Die Tribüne bietet Platz für 30 Menschen im Rollstuhl sowie rund 120 Steh- und Bankplätze für Menschen mit anderen Beeinträchtigungen und deren Begleitpersonen. Ein besonderes Highlight in diesem Jahr ist die Überdachung. So sind feiernde Jecken im Notfall auch vor Regen oder starkem Wind geschützt.

Für sehbehinderte Menschen beschreibt Frank Breuers das Zuggeschehen auf dem Graf-Adolf-Platz. Als Fortuna Düsseldorfs Blindenreporter hat er bereits viele Jahre Erfahrung darin, Großveranstaltungen bis ins kleinste Detail zu beschreiben. Damit das am Rosenmontag auch reibungslos funktioniert, studiert Breuers schon Tage vorher die Umzugsaufstellung, die Wagen und die Kostüme der einzelnen Gesellschaften.

>> Rosenmontagszug Düsseldorf 2023: Strecke, Tribüne, Start – alle Infos <<

Rosenmontagsumzug 2023 in Düsseldorf: So können möglichst viele teilhaben

„Wenn dä Zoch kütt, dann sind wir natürlich dabei und sorgen dafür, dass möglichst viele daran teilhaben können“, sagt LVR-Direktorin Ulrike Lubek in einer offiziellen Pressemitteilung. „Den Rosenmontagszug zu erleben ist für alle Menschen eine besondere Erfahrung. Diese einzigartige Atmosphäre auf der LVR-Provinzial-Tribüne auch für Menschen im Rollstuhl und durch die Blindenreportage dort auch für blinde und sehbehinderte Menschen erlebbar zu machen – das ist Karneval für alle. Mit der Provinzial an unserer Seite können wir das Fortbestehen der Tribüne auch in den nächsten Jahren sichern.“

„Die Tribüne am Rosenmontagszug ist mittlerweile eine echte Tradition im Düsseldorfer Karneval. Sie ermöglicht die Teilhabe von Menschen mit Behinderung im jecken Treiben. Die Provinzial kommt mit der finanziellen Unterstützung der Tribüne ihrer gesellschaftlichen Verantwortung nach, allen Karnevalist*innen die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben in unserer Stadt zu gewährleisten. Wir freuen uns, als Partner des LVR mit dazu beitragen zu können, gesellschaftliche Toleranz zu fördern,“ fügt Patric Fedlmeier, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Provinzial, hinzu.

Rosenmontag 2023 in Düsseldorf: Tribünenkarten kostenlos per E-Mail erhältlich

Für den Zugang zur Tribüne ist eine Tribünenkarte notwendig. Diese wird kostenlos vom LVR vergeben. Plätze gibt es für Menschen im Rollstuhl, Sehbehinderte und Menschen mit anderen Einschränkungen sowie je einer Begleitperson. Interessierte können sich mit einem Kartenwunsch per E-Mail an karneval-fuer-alle@lvr.de wenden.

Musikalische Unterstützung gibt es obendrein von der Coverband „Die WohnzimmerBand Düsseldorf“. Bis der Karnevalsumzug am Rosenmontag auf dem Graf-Adolf-Platz eintrifft, wird sie mit Live-Musik für Stimmung sorgen und auf einer mobilen Bühne direkt neben der Rollstuhl-Tribüne Partymusik zum Singen und Mittanzen spielen. Mit dem Auftritt möchte die stadtbekannte Band ihren Beitrag zur Inklusion an Karneval leisten und verzichtet daher auf ein Honorar.