Polizei Düsseldorf: „Außergewöhnlich aggressive“ Stimmung zu Karneval in der Altstadt

Tausende Menschen haben am Freitag und Samstag in der Düsseldorfer Altstadt Karneval gefeiert. Die Polizei beklagt eine "außergewöhnlich aggressive" Stimmung.
Polizei Düsseldorf Karneval Freitreppe
Die Polizei während der Karnevalsfeiern an der Freitreppe in Düsseldorf. Foto: David Young/dpa
Polizei Düsseldorf Karneval Freitreppe
Die Polizei während der Karnevalsfeiern an der Freitreppe in Düsseldorf. Foto: David Young/dpa

Wegen oftmals aggressiver und teils erheblich alkoholisierter junger Menschen war die Polizei Düsseldorf in den beiden vergangenen Nächten im Dauereinsatz. Nur durch eine hohe Präsenz und ein konsequentes Einschreiten ließ sich die angespannte Lage in der Altstadt bewältigen. Den Einsatzkräften gelang es, viele mutmaßliche Straftäter zu identifizieren und entsprechende Verfahren gegen diese Personen einzuleiten. Mehr als 200 Platzverweise wurden ausgesprochen. 26 Menschen wurden in Gewahrsam genommen.

Wie schon an Altweiber war die Freitreppe an beiden Tagen bei schönem Wetter ab dem frühen Nachmittag ein beliebter Treffpunkt Tausender junger Menschen. Am Samstagabend wurde die Freitreppe in Abstimmung mit der Stadt geräumt und für die Dauer der Nacht gesperrt, da sich zu viele Personen in dem Bereich befanden. Die Hundertschaft wurde dabei von Booten der Wasserschutzpolizei und der Feuerwehr unterstützt.

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Karneval in Düsseldorf: Aggression gegen Polizei

Mit steigendem Alkoholpegel schlug die Stimmung der feiernden jungen Menschen allerdings um. Die Grundstimmung beschreibt die Polizei auch später im Kernbereich der Altstadt als „außergewöhnlich aggressiv“. So kam es immer wieder zu Auseinandersetzungen zwischen verschiedenen Gruppen, die die die Polizei zum Einschreiten zwangen. Nicht selten richtete sich die Aggression allerdings auch gegen die Beamtinnen und Beamten.

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Insgesamt zählte die Polizei rund 300 Einsätze. Einige Auszüge aus dem Polizeibericht: Am Freitag gegen 22.40 Uhr filmt und beleidigt ein 16-Jähriger ohne erkennbaren Grund Polizeibeamte. Als er von den Einsatzkräften angesprochen wird, versucht er einen Beamten mit der Faust zu schlagen. Bei seiner Ingewahrsamnahme leistet er Widerstand. Ein Beamter wird leicht verletzt, bleibt aber dienstfähig. Um 1.42 Uhr wird einer 21-Jährigen wegen ihres aggressiven Verhaltens am Burgplatz ein Platzverweis für die Altstadt erteilt. Anschließend bespuckt, beleidigt und tritt sie die Beamten.

Am Samstag werden Zivilbeamte körperlich angegangen. Die Polizei nimmt einen 18- und einen 19-Jährigen in Gewahrsam. Kurz nach halb drei schlägt ein Mann in einer Gaststätte an der Kurze Straße einem anderen einen Bierkrug gegen den Kopf. Um kurz vor drei streitet sich ein Pärchen auf der Flinger Straße lautstark. Beim Einschreiten attackieren sie die Beamte – und landen in Gewahrsam. Um 5.30 Uhr geraten vor einer Diskothek auf der Neustraße zwei Gruppen in Streit. Ein Tatverdächtiger schlägt seinem Gegenüber eine Flasche gegen den Kopf, ein anderer setzt Pfefferspray ein. Gegen beide werden Strafverfahren eingeleitet.

Karneval in Düsseldorf: „Brauchtumszone“ stark besucht

Trotz der Corona-Einschränkungen und Ukraine-Krieg ist die eigens eingerichtete „Brauchtumszone“ seit Donnerstag voll. Vor allem abends bilden sich vor den Bars und Clubs lange Schlagen. Der Zutritt zur Altstadt ist noch bis inklusive Rosenmontag lediglich Geimpften und Genesenen mit aktuellem Schnelltest (2G+) erlaubt, in den Kneipen gilt die Testpflicht darüber hinaus auch für Geboosterte. Entsprechend ausgelastet sind die Schnelltestzentren auf der Bolkerstraße, dem Grabbeplatz und der Kurze Straße. Für Sonntag hat die Stadt Düsseldorf die „Brauchtumszone“ um die Königsallee erweitert, wo eigentlich das Kö-Treiben stattfindet – das in diesem Jahr aber erneut ausfällt.

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