Karneval in Düsseldorf zwischen Corona und Ukraine-Krieg: Das sagen die Veranstalter

Die Geschehnisse in der Ukraine drücken auf die Stimmung der Karnevalisten, die sich auch in Düsseldorf die Frage stellen, ob das Feiern derzeit überhaupt angebracht ist. Auch für Veranstalter eine heikle Angelegenheit.
Karnevalsauftakt - Düsseldorf
Karnevalisten feiern auf dem Marktplatz in Düsseldorf das Hoppeditz-Erwachen. Der 11.11. wird dieses Jahr wieder unter Corona-Bedingungen in Präsenz gefeiert. Allerdings gilt das in den Karnevalshochburgen Köln und Düsseldorf nur für Geimpfte und Genesene. Foto: Federico Gambarini/dpa
Karnevalsauftakt - Düsseldorf
Karnevalisten feiern auf dem Marktplatz in Düsseldorf das Hoppeditz-Erwachen. Der 11.11. wird dieses Jahr wieder unter Corona-Bedingungen in Präsenz gefeiert. Allerdings gilt das in den Karnevalshochburgen Köln und Düsseldorf nur für Geimpfte und Genesene. Foto: Federico Gambarini/dpa

Karneval feiern oder nicht feiern, lautet aktuell die große Frage. Denn neben der Corona-Pandemie drückt auch die Situation in der Ukraine ordentlich aufs Gemüt. Durch die russische Aggression ist vielen Jecken die Lust auf Karneval endgültig vergangen.

Wie aber halten es die Veranstalter, die sich ebenfalls in dieser Zwickmühle befinden? Die „Rheinische Post“ hat sich in Düsseldorf umgehört und dabei beispielsweise mit Martin Wilms von der Agentur „Häzzblut“ in Unterrath gesprochen. Der Organisator des Karnevalsdörfchens findet klare Worte: „Meine Vorfreude ist weg, meine Stimmung gedrückt und mich machen die Geschehnisse traurig. Aber wir wollen den Menschen nicht zwei, drei Stunden wegnehmen, in denen sie endlich einmal abschalten können“. Man wolle sich das Handeln nicht „von einem Despoten diktieren lassen“. Bis einschließlich Sonntag sollen im Karnevalsdörfchen daher weiter Veranstaltungen stattfinden. Thematisieren möchte er den Krieg dort aber.

Auch bei „Jeckes Heimatland“ nahe dem Südfriedhof möchte man sich möglichst nicht runterziehen lassen. Von Freitag bis einschließlich Sonntag treten hier Acts wie Alt Schuss, Brings und die Rhythmussportgruppe auf. Bis zu 360 Gäste dürfen live dabei sein, wenn unter 2G-plus-Regeln gefeiert wird.

Doch es muss nicht immer nur Schunkeln und Feiern sein, wie das Amazonenkorps Düsseldorf beweist. Dort will man an Rosenmontag die Zeit nutzen und vier Altenheime aufsuchen, um dort mit Berliner Ballen ein wenig positive Stimmung zu verbreiten. „Ein bisschen Frohsinn muss ja auch in solchen Zeiten sein“, erklärt Daja Goesmann. Zudem verlosen die Amazonen in den sozialen Medien ein Karnevalskostüm der Elly-Heuss-Knapp-Modeschule.

Die Prinzengarde Blau-Weiss, die ihr Camp von Altweiber bis Rosenmontag neben der Weinstube „En de Canon“ aufgeschlagen hat, will den Menschen trotz der getrübten Stimmung aber die Möglichkeit geben zu feiern. Und sollte sich die Situation verschlechtern, könne man das Camp immer noch jederzeit schließen.

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