Vom Traum zur Wirklichkeit: Ein Hausboot-Café erobert den Schwanenspiegel
Jan Hellmann, ein echter Düsseldorfer Jung, trägt die Stadtgeschichte in sich. Geboren in Pempelfort, geprägt von den bunten Geschäften und der rockigen Atmosphäre in Bilk, ist sein Herz fest an seine Heimatstadt gebunden. Nach einer klassischen Ausbildung zum Reiseverkehrskaufmann und knapp 30 Jahren in einem Düsseldorfer Reisebüro, das als eines der ersten überhaupt eigene Ferienhäuser auf Mallorca online anbot, will er sich nun einen Herzenswunsch erfüllen: Ein eigenes Hausboot mit Café – mitten in der Stadt am Schwanenspiegel.
Ein Traum soll wahr werden: Ein Hausboot-Café am Schwanenspiegel
Die Idee zu seinem Projekt entstand vor nicht all zu langer Zeit während eines entspannten Spaziergangs entlang der Rheinpromenade. „Während der Fußball-EM war die Stadt voller Leben. Ich bin entlang der Rheinpromenade geschlendert, habe die Atmosphäre auf mich einprasseln lassen – und bin schließlich am Ruhepol Schwanenspiegel gelandet. Dieser Moment war wie ein Schlüsselmoment“, erinnert er sich. Inspiriert von den „chilligen“ Beach Clubs auf Mallorca und anderen Orten dieser Welt, die er bereits gesehen hat, träumte er plötzlich von einem Ort, an dem die Düsseldorfer eine ähnliche Atmosphäre genießen können. Die Idee für ein Café auf einem Hausboot, mitten im Herzen der Stadt, war geboren. „Die Location soll ungefähr dort entstehen, wo auch das Asphalt-Festival einmal jährlich die Seebühne entstehen lässt: Am Steg mit Blick auf das Kunstmuseum K21″, verrät er.
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Das Konzept ist seinerseits klar: „Ein gemütliches Café, das tagsüber mit frischen Säften, gutem Kaffee, leckeren Wraps und Kuchen lockt und abends zu einem Treffpunkt für Jung und Alt wird.“ Bei der Angebotsgestaltung denkt er etwa an das Café Mr. Ben’s im Kö Bogen II – „ich mag es dort sehr“, so der Düsseldorfer. Die Einrichtung soll dabei eine Mischung aus Boho-Stil, Elementen aus den Kontinenten der Welt und modernem Design vereinen. Ein Ort zum Wohlfühlen und Entspannen eben. Einen Namen trägt sein Baby übrigens auch schon: „Swan Sea Club“ – eine Anspielung auf den Vogel, der dem Teich seinen Namen gegeben hat.
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Das Hausboot wird allerdings keines sein, was über das Gewässer schippern kann: „Es wird über ein Steg auf Pontons verankert. Trotzdem ermöglicht das eine schöne Zeit auf dem Wasser“, ist sich Hellmann sicher. Eine Firma, die Eisen-Pontons herstellt, wurde nun auch schon gefunden. Die Location soll Platz für 50 Gäste bieten.
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Ganz neu sind diese Überlegungen übrigens nicht: Ein Blick ins Stadtarchiv zeigt, dass es zuletzt in den 60er-Jahren ein Café am Schwanenspiegel gegeben hat. Eine Terrasse auf dem Graf-Adolf-Platz hat dort Gäste mit direktem Blick aufs Gewässer Speisen und Kaffee geboten. Höchste Zeit, diese Atmosphäre zu rekonstruieren, womöglich mit Hellmanns Hausboot-Idee.
Ein Abenteuer mit vielen Herausforderungen
Der Weg zu seinem Traum ist jedoch nicht ohne Hindernisse. Die Suche nach dem passenden Architekten, die Beantragung der Baugenehmigung und die Koordination der verschiedenen Behörden stellen den Düsseldorfer vor große Herausforderungen. Einige der kleinteiligen Schritte hat er bereits vollbracht. „Ich bin ein ehrgeiziger Mensch. Wenn ich mir etwas in den Kopf setze, bringe ich es auch zu Ende.“
Unterstützung erfährt er unter anderem von seiner Schwester: Die Floristikmeisterin wird ihm bei der Gestaltung und Dekoration zur Seite stehen. „Ansonsten ist es gerade noch mehr oder weniger ein Einmann-Projekt. Das wird sich aber ziemlich schnell ändern, wenn die nächsten Schritte erreicht werden.“ Auch Kerstin Rapp-Schwan, Inhaberin der Schwan-Restaurants in Düsseldorf und Gastro-Beraterin, sei von der Idee angetan gewesen.
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Ein Blick in die Zukunft
Aktuell sieht der Plan vor, mit dem Bau im Sommer nächsten Jahres zu starten. Auch das Hausboot an sich muss bis dahin noch erschaffen werden, denn es wird ein Einzelstück sein. Bis dahin gilt es noch einige Hürden zu meistern, aber die Vorfreude ist groß. Mit seinem Projekt möchte er nicht nur einen neuen Anziehungspunkt für Düsseldorf schaffen, sondern auch ein Stück Urlaubsfeeling in die Stadt bringen.