Mann fährt in Menschenmenge am Düsseldorfer Weihnachtsmarkt: Fahrer (84) darf Führerschein behalten

Unmittelbar der "Winterwelt" fuhr am Dienstagabend ein Mann in eine Menschenmenge. Der Führerschein des Fahrers wurde bislang nicht sichergestellt. Die Ermittlungen laufen.
Unfall auf Düsseldorfer Einkaufsmeile Kö
Flatterband sichert die Unfallstelle rund um ein Auto auf der Königsallee. Auf der Düsseldorfer Einkaufsmeile hat es unweit des Weihnachtsmarktes einen Autounfall mit zwei Schwerverletzten gegeben. Foto: Alex Forstreuter/dpa
Flatterband sichert die Unfallstelle rund um ein Auto auf der Königsallee. Auf der Düsseldorfer Einkaufsmeile hat es unweit des Weihnachtsmarktes einen Autounfall mit zwei Schwerverletzten gegeben. Foto: Alex Forstreuter/dpa

Am Dienstagabend (22. November) ereignete sich unmittelbar der „Winterwelt“ an der Düsseldorfer Kö ein tragischer Unfall. Ein 84-Jähriger habe am frühen Dienstagabend die Kontrolle über seinen Wagen verloren, teilte ein Polizeisprecher mit. Nach Angaben der Feuerwehr touchierte der SUV mehrere Pkw und E-Scooter, fuhr dann in eine Menschengruppe und kam am Straßenrand zum Stehen.

Nach aktuellem Stand der Ermittlungen geht die Polizei Düsseldorf nach dem schweren Unfall am Dienstagabend nicht von einer mutwilligen Tat, einem Anschlag oder einer Amokfahrt aus.

Unfall an Kö in Düsseldorf: Fahrer darf Führerschein behalten

Der Führerschein des 84-jährigen SUV-Fahrers, der auf der Königsallee in eine Menschenmenge gefahren war, ist bislang nicht sichergestellt worden. Das hat ein Polizeisprecher am Freitag auf Anfrage mitgeteilt. Sollte sich der Verdacht gegen den Senior erhärten und kein technischer Defekt an seinem Wagen vorliegen, werde die Polizei beim Straßenverkehrsamt aber eine Fahrtauglichkeitsprüfung für den 84-Jährigen anregen. Gegen den Mann wird wegen gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr und fahrlässiger Körperverletzung ermittelt. Das Steuergerät seines Wagens mit den Fahrzeugdaten werde ausgelesen.

Unfall an Kö in Düsseldorf: Ermittlungen fordern Straßensperrung am Samstag

Unterdessen ist auch die Unfallstelle im Blick der Behörden. Am kommenden Samstag soll der nördliche Teil der Kö, auf der sich der Unfall ereignet hat, zeitweise für den Autoverkehr gesperrt werden. Der Abschnitt werde aber nicht als Konsequenz aus dem Unfall gesperrt, sondern wegen er erwartenden Fußgängermassen. Er sei deswegen auch schon am vergangenen Samstag zeitweise gesperrt worden.

Polizei sperrt Königsallee am Samstag: hohe Besucheraufkommen erwartet

Teile des Weihnachtsmarktes sind auf die verlegt worden, außerdem rechnen die Behörden nicht nur mit besonders starkem Fußgängeraufkommen, sondern auch mit zusätzlichen Behinderungen durch mehrere Demonstrationen. „Wer einen entspannten Einkaufsbummel plant und den Samstag nicht im Stau verbringen möchte, sollte mit Bus und Bahn anreisen“, riet ein Polizeisprecher.

Unfall in Düsseldorf an der Kö: Was ist passiert?

Zum Unfallhergang ist bekannt, dass der 84-Jährige Zeugen zufolge bereits etwa 150 Meter vor dem eigentlichen Geschehen eine rote Ampel überfahren hatte und dabei mit einem von rechts kommenden Wagen kollidiert war. Dennoch habe der 84-Jährige aus unbekannter Ursache weiter Gas gegeben, habe dabei vier parkende Autos sowie 30 E-Scooter und E-Bikes beschädigt, bevor er an der nächsten Kreuzung in die Menschenmenge gefahren sei.

Die Polizei schloss Überforderung als Ursache nicht aus, will den SUV nun aber eingehend auf einen technischen Defekt untersuchen. Bei einer ersten Sichtung sei allerdings keiner festgestellt worden. Die Polizei ermittelt gegen den 84-Jährigen wegen des Verdachts der fahrlässigen Körperverletzung.

Die Rheinische Post zeigt Bilder des Unfalls.

Unfall auf Düsseldorfer Einkaufsmeile Kö

Ein 84-Jähriger habe am frühen Dienstagabend die Kontrolle über sein Auto verloren und sei dann in parkende E-Scooter gefahren, sagte ein Polizei-Sprecher. Zwei Fußgänger wurden schwer verletzt, Lebensgefahr bestand den Angaben zufolge bei ihnen aber zufolge nicht. Foto: Alex Forstreuter/dpa

Zwei Schwerverletzte bei Unfall an der Königsallee „nicht mehr in Lebensgefahr“

Nach dem schweren Unfall schwebten am Dienstagabend nach Angaben der Feuerwehr zwei Passanten vorübergehend in Lebensgefahr. Ihr Zustand hatte sich am Mittwoch aber stabilisiert. Drei Fußgänger im Alter von 26, 31 und 40 Jahren wurden schwer verletzt in umliegende Krankenhäuser gebracht, nachdem sie vor Ort von Sanitätern und Notärzten erstversorgt worden waren. Der an der ersten Kollision beteiligte Autofahrer erlitt leichte Verletzungen.

Der Fahrer und seine Beifahrerin erlitten einen Schock. Aufgrund des Unfalls wurde die geplante Eröffnung des benachbarten Lichtdoms durch Oberbürgermeister Stephan Keller (CDU) abgesagt.