Behörden-Marathon für Düsseldorfer Gastronom Walid El Sheikh: So steht es um die Weinbar in Oberkassel

Seine Bars sind ein Erfolgs-Garant und erfreuen sich allesamt über großen Zulauf. Und trotzdem sind sie offenbar nicht überall gern gesehen. Wir haben mit Walid El Sheikh über sein jüngstes Gastro-Projekt in Oberkassel gesprochen – und verraten euch den aktuellen Stand.
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Walid El Sheikh. Foto: Denise Breidbach
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Walid El Sheikh. Foto: Denise Breidbach

Er gehört zu Düsseldorfs erfolgreichsten Gastronomen, wenn es um ansprechende Abendgestaltung geht und doch kämpft auch er mit herben Rückschlägen: Walid El Sheikh nennt aktuell fünf Bars in der Düsseldorfer Altstadt sein Eigen: das kosmopolitische Sir Walter, die Sportsbar The Boston Bar, die Fett Wein and Listening Bar, die mexikanische Mezcaleria Rojo und sein jüngstes „Baby“ – das HôtelHôtel.

Dazu passend: HôtelHôtel – Das erwartet euch in der neuen Apero-Bar von Walid El Sheikh

Erst kürzlich hatte El Sheikh sich von einem weiteren Lokal getrennt: Die beliebte Elephant Bar (ebenfalls in der Altstadt) gab er vertrauensvoll in die Hände der „Three Little Birds“-Betreiber, das angesagte The Paradise Now im Medienhafen betreibt nun schon länger ein anderer Unternehmer aus Düsseldorf.

Düsseldorf-Oberkassel: So steht es um die Weinbar von Walid El Sheikh

Zu viel Arbeit sind ihm seine anderen Bars aber nicht. Im Gegenteil: Der Unternehmer hat schon längst neue Pläne, mit denen er das Düsseldorfer Stadtleben weiterentwickeln möchte – diesmal zieht es ihn zur Abwechslung auf die andere Rheinseite. Seit dem Frühjahr 2023 plant der gebürtige Düsseldorfer eine lauschige Weinbar in Oberkassel (Düsseldorf Tonight berichtete).

Doch dort flutscht es nicht so leicht wie in der Altstadt. El Sheikhs erster Bauantrag aus dem Jahr 2023 wurde abgelehnt. Die Begründung der Behörden: zu wenig Stellplätze, keine Barrierefreiheit. „Es wurde mir aber keine Stellplatzablöse angeboten, wie es sonst der Fall ist“, so El Sheikh im Gespräch mit Düsseldorf Tonight. Hintergrund: Bisher sei an der Location an der Sonderburgstraße nur ein Stellplatz vorhanden. Laut Vorschrift des Bauamtes müssten es aber zwei sein. „Ich habe jetzt einen Ablöseantrag gestellt“, so der Erfolgsgastronom.

Auch einen zweiten Antrag auf Nutzungsänderung (Bauantrag) habe er bereits eingereicht. Aktuell warte er auf eine Rückmeldung der Behörden. Auch in Bezug auf die mangelnde Barrierefreiheit haben man nachgebessert. „Wir haben das jetzt alles neu gezeichnet, sodass wir eine barrierefreie Weinbar gestalten könnten. Jetzt heißt es Abwarten“, so El Sheikh hoffnungsvoll.

Walid El Sheikh vor dem Ladenlokal in Oberkassel. Foto: Walid El Sheikh/Instagram

Bürgerinitiative „Keine Altstadt 2.0“ will „Bar en Rouge“ verhindern

Es sind nicht nur die bürokratischen Hürden, die dem Gastronomen derzeit zu schaffen machen. Auch die Bürgerinitiative „Keine Altstadt 2.0“ bereite ihm Kopfzerbrechen. Dabei handelt es sich um einen Zusammenschluss von Anwohnern aus Oberkassel, die öffentlich gegen die Entstehung der „Bar en Rouge“ in der Sonderburgstraße vorgehen. Man habe Angst vor einer „Altstadt 2.0“, wie der Name schon verrät. 2023 hatten Unbekannte sogar die Schlösser des Ladenlokals zugeklebt, um die Pläne El Sheikhs zu sabotieren. Der verspricht jedoch: „Es soll eine ruhige und gemütliche Wein- und Cafébar werden. Ich hätte sie auf Café-Bar nennen können.“

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