Zehn Tote bei Massaker in Supermarkt! Rassischstes Motiv beim Mörder?

Zehn Menschen sind bei einem Massaker in einem Supermarkt ums Leben gekommen – war es ein rassistischer Anschlag?
Schüsse in Lebensmittelgeschäft in Buffalo
Zehn Menschen sind bei Schüssen in einem Supermarkt ums Leben gekommen. Foto: Derek Gee/The Buffalo News/AP/dpa
Zehn Menschen sind bei Schüssen in einem Supermarkt ums Leben gekommen. Foto: Derek Gee/The Buffalo News/AP/dpa

Die USA steht unter Schock, zehn Menschen haben ihr Leben beim Einkaufen verloren. Ein 18-jähriger Weißer hat in der Stadt Buffalo das Feuer in einem vor allem von Schwarzen besuchten Supermarkt eröffnet und zehn Menschen getötet. „Wir untersuchen diesen Vorfall sowohl als Hassverbrechen als auch als Fall von rassistisch motiviertem, gewaltbereitem Extremismus“, sagte ein Ermittler der US-Bundespolizei FBI am Samstag.

Die Gouverneurin des Bundesstaates New York, Kathy Hochul, bezeichnete die tödlichen Schüsse als Terrorismus. Drei weitere Menschen wurden durch die Schüsse verletzt. Nach Polizeiangaben war die Mehrzahl der Opfer, 11 von 13, schwarz. Der Schütze sei direkt nach der Tat am Samstag in Gewahrsam genommen worden, sagte Bürgermeister Byron Brown.

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18 Jahre alter Weißer schießt in Supermarkt um sich

Ermittler untersuchten ein im Internet aufgetauchtes ideologisches Manifest des mutmaßlichen Täters, in dem dieser rassistisches Gedankengut äußert, das ihm zu seiner Tat motiviert haben könnte. Das FBI definiert Hassverbrechen vor allem als solche, bei denen die Täterin oder der Täter Opfer auf Grundlage von Hautfarbe, Herkunft oder Religion angreift.

Hochul, die nach der Tat nach Buffalo geflogen war, sagte, der Täter sei ein Rechtsextremist, der einen „terroristischen Akt“ begangen habe. Sie hoffe aufrichtig, dass diese Person, die gerade ein Hassverbrechen begangen habe, den Rest ihrer Tage hinter Gittern verbringen werde. Bürgermeister Brown sagte, der junge Mann sei nicht aus Buffalo. „Der Schütze reiste stundenlang von außerhalb dieser Gemeinde an, um dieses Verbrechen an den Menschen in Buffalo zu verüben“.

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Angriff zunächst auf dem Parkplatz

Die Tat ereignete sich ab 14:30 Uhr Ortszeit, nachdem der schwer bewaffnete Täter mehrere Kilometer nördlich des Stadtzentrums von Buffalo aus seinem Auto gestiegen war. Auf dem Parkplatz des Supermarktes eröffnete er das Feuer auf mehrere Menschen. Dann betrat er den Laden, in dem er sich der Polizei schließlich ergab.

Nach Angaben von Polizeichef Joseph Gramaglia hatte er eine Kamera dabei und trug einen Helm. Offenbar streamte er  die Tat live in einem sozialen Netzwerk. Es gebe „bestimmte Beweise“, die auf eine rassistische Tat hindeuteten, hieß es zum Ermittlungsstand weiter. Nach ersten Erkenntnissen handelte der Schütze allein. Der Supermarkt befindet sich in einer Gegend, die vor allem von Schwarzen bewohnt wird. „Warum kommt ein Weißer hierher und schießt in einem schwarzen Supermarkt“, sagte eine Anwohnerin im örtlichen Fernsehen.

Ein Polizist beschrieb den Tatort in der Zeitung „The Buffalo News“: „Es ist, als würde man in einen Horrorfilm hineinlaufen, aber alles ist real». Die Zeitung zitierte auch einen Mitarbeiter des Supermarkts, der eigenen Angaben nach kurz vor dem Vorfall in den Kühlraum gegangen war. „Ich versteckte mich. Ich habe mich einfach versteckt und wollte den Raum nicht verlassen“, sagte er.

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Die Moderatorin des örtlichen Fernsehsenders WKBW sagte sichtlich erschüttert, dass ihr Ehemann etwa eine Stunde vor der Tat den Supermarkt besucht habe. Im Supermarkt lief der mutmaßliche Täter der Polizei zufolge die Gänge ab und schoss seinen Opfern gezielt in den Kopf. Ein Wachmann habe auf den 18-Jährigen geschossen. Doch die Kugeln seien in dessen schusssicherer Weste stecken geblieben. Der Wachmann wurde dann von ihm getötet.

dpa