Die Trümmer liegen auf einem Spargelfeld verstreut: Ein Kleinflugzeug auf dem Weg von Cannes nach Egelsbach brennt nach dem Absturz aus, drei Menschen sterben. Nicht weit davon entfernt kommt es zu einem schweren Autounfall mit zwei Toten, in den ein Streifenwagen verwickelt ist.
Die Insassen des Kleinflugzeugs hatten keine Überlebenschance. Als die Maschine an dem frühlingshaften Sonntagnachmittag auf einem folienbedeckten Spargelfeld bei Erzhausen in Südhessen aufschlägt, geht sie sofort in Flammen auf. Die vielen Helfer, die sofort zur Unfallstelle eilen, können nichts mehr tun. Drei Menschen sterben nach Erkenntnissen der Polizei in dem Trümmerfeld.
Doppelte Tragik: Auf dem Weg zur Unglücksstelle wird ein Streifenwagen in einen Unfall verwickelt, in dem anderen Auto sterben zwei Menschen. Die drei Polizeibeamten, die auf dem Weg zur Absturzstelle waren, überleben schwer verletzt.
Das sechssitzige Kleinflugzeug des US-amerikanischen Herstellers Epic vom Typ „E 1000“ war am Sonntagmittag im französischen Cannes gestartet und unterwegs zum Flugplatz Egelsbach, der sich nicht weit entfernt von der Absturzstelle befindet. Um 15.22 Uhr, so berichtet es ein Sprecher der Deutschen Flugsicherung (DFS), habe sich der Pilot abgemeldet, um sich beim Tower des Flugplatzes Egelsbach anzumelden. Er sei vom Instrumenten- auf Sichtflug übergegangen – was aber kurz vor der Landung eines Kleinflugzeugs nichts Ungewöhnliches ist.
Wenige Minuten später, gegen 15.30 Uhr, stürzte die Maschine aus bislang ungeklärten Gründen ab. Zeugen berichteten der Polizei zufolge, dass sie ein Flugzeug mit stotternden Motorgeräuschen gehört hätten. Neben der Kriminalpolizei wurde auch die Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung in die Ermittlungen zur Unfallursache eingeschaltet.
An Bord nach Angaben des Unternehmens auch die prominente russische Geschäftsfrau Natalija Filjowa. Die Miteigentümerin der S7-Fluggesellschaft sei im Alter von 55 Jahren bei dem Unglück gestorben, teilte das Unternehmen der Deutschen Presse-Agentur in Moskau mit. „Das ist ein unwiederbringlicher Verlust“, sagte eine Sprecherin. Filjowa sei eine inspirierende Managerin und wunderbare Frau gewesen. Auch russische Experten sollten bei den Untersuchungen zur Unfallursache helfen, sagte die S7-Sprecherin. Filjowa galt als eine der reichsten Frauen Russlands. Sie war russischen Medien zufolge mit ihrem Vater an Bord gewesen.
Ein Polizeisprecher in Südhessen bestätigte die russischen Angaben zunächst nicht, bei den Toten handle es sich aber nach bisherigen Erkenntnissen um den Piloten und zwei russische Staatsangehörige. Nähere Erkenntnisse dazu erwartet die Polizei erst in den nächsten Tagen. „Die Maschine ist komplett ausgebrannt, dementsprechend schwierig gestalten sich die Identifizierungsmaßnahmen“, sagte Polizeisprecher Bernd Hochstädter. Die Leichen waren am Sonntagabend noch nicht geborgen, da die Unfallstelle weiter von der Feuerwehr abgesichert wurde.
Für die Rettungskräfte waren die Bergungsarbeiten zusätzlich erschwert. Nach Angaben einer Polizeisprecherin mussten sie besondere Vorsicht walten lassen an der Absturzstelle, da durch den Absturz und die Löscharbeiten Schadstoffe wie etwa Kerosin freigesetzt wurden. Die Trümmer lagen in einem Radius von rund 20 Metern auf dem Spargelfeld verstreut. Das Feld, in das die Maschine stürzte, war mit einer Folie bedeckt, damit der Spargel mehr Wärme bekommt und schneller reifen kann – ein derzeit typisches Bild in Südhessen.
Unfall mit Einsatzwagen der Polizei
Nur wenige Kilometer von der Absturzstelle entfernt starben am Sonntagnachmittag zwei weitere Menschen. Ein Streifenwagen der Polizei war nach bisherigen Erkenntnissen auf der B486 unterwegs zum Unglücksort, als er frontal mit einem entgegenkommenden Wagen zusammenstieß. In dem anderen Auto starben ein 24-Jähriger und eine 22-jährige Frau. Nach ersten Ermittlungen hatte ihr Wagen bei einem Überholmanöver ein Auto touchiert, war ins Schleudern geraten und gegen den Polizeiwagen geprallt. Die drei Polizisten wurden schwer verletzt ins Krankenhaus gebracht. (dpa)
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