Was diese Frauen beim Couchsurfing erlebten, ist unfassbar

Ein Couchsurfing-Gastgeber aus Hamburg soll mehreren Frauen Abführmittel und harntreibende Medikamente verabreicht und sie nicht aufs Klo gelassen haben.
Frau Bauchschmerzen
Foto: Shutterstock/fizkes
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Couchsurfing ist eine günstige Option, einen Kurztrip zu verbringen. Doch für mehrere Frauen, die in Hamburg übernachteten, wurde es zum Albtraum. Ein Mann soll ihnen Abführmittel und harntreibende Medikamente verabreicht haben.

Die „Hamburger Morgenpost“, die sich auf Informationen des „Hamburger Abendblatts“ bezieht, spricht von insgesamt bis zu 24 Frauen, die von solchen Vorfällen in der Einzimmerwohnung des Beschuldigten berichten. Den Ausführungen der Opfer nach gab der „Vermieter“ zudem an, dass die Toilette defekt sei und demnach nicht benutzt werden könne.

Ein Nürnberger Anwalt, der mit der Zeitung sprach, erklärte, dass seine Mandantin nach einer Mahlzeit mit dem Gastgeber „extremen Harndrang“ verspürt. Der Mann habe ihr daraufhin einen Spaziergang zu einem nahegelegenen Café angeboten. Er sei dann jedoch sehr langsam gelaufen, die Frau habe sich dann auf einem Baustellen-Klo erleichtern müssen. Während des gesamten Aufenthalts habe sie sich chronisch müde gefühlt und unter Durchfall gelitten. „Der Gastgeber hat das Vertrauen meiner Mandantin auf das Übelste missbraucht“, sagte er.

Dass dies kein Einzelfall war, kam durch ein Forum ans Tageslicht. Dort „trafen“ sich mehrere der Frauen, die bei dem Mann übernachtet hatten. Zuvor hatten alle stets Positives über ihren vermeintlich hilfsbereiten Gastgeber geschrieben, da sie glaubten sich einen Virus eingefangen zu haben.

Der erste bekannte Fall datiert aus dem Oktober 2018. Damals erstattete die erste Frau bei der Polizei Anzeige, inzwischen ermittelt die Staatsanwaltschaft in 16 Fällen. Neben den „Spaziergängen“ soll der Peiniger seinen weiblichen Gästen die Dusche sowie angrenzende Büsche für die Notdurft angeboten haben.

Gegen ihn wird nach Angaben der Staatsanwaltschaft nun wegen des Verdachts der gefährlichen Körperverletzung ermittelt. „Hinweise, dass der Beschuldigte Filmaufnahmen gemacht oder sich den Opfern sexuell genähert hat, haben sich noch nicht ergeben“, erklärte Sprecherin Liddy Oechtering.