Der Bonner Virologe Hendrik Streeck hat sich überraschend optimistisch zum weiteren Verlauf der Corona-Pandemie geäußert.
„Ich glaube nicht, dass wir eine zweite oder dritte Welle haben werden“, sagte der 42-Jährige der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ (FAS). Dennoch rechne er mit mehr Infektionen im Herbst. Der Professor betonte: „Ich glaube, wir sind in einer kontinuierlichen Welle. Einer Dauerwelle, die immer wieder hoch- und runtergeht.“
Streeck hat zur Bekämpfung des Coronavirus und anderer Infektionskrankheiten eine internationale Eingreiftruppe und einen entsprechenden nationalen Verband auf Bundesebene gefordert.
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Der Verlauf der Corona-Pandemie habe klar gemacht, „dass man das Robert-Koch-Institut und die Weltgesundheitsorganisation WHO stärken muss“, sagte der 42-Jährige der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ (FAS).
Es müsse „ein Emergency Response Team der WHO geben“ – eine Einheit, „die weltweit Infektionen eindämmen kann“, forderte Streeck. So etwas würde er sich auch für Deutschland wünschen: „Eine Eingreiftruppe für Infektionskrankheiten. Einen Verband, der national agiert, nicht ausschließlich auf der Ebene der Länder.“
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Streeck fügte hinzu, es sei sinnvoll, „dies beim Robert-Koch-Institut anzudocken, eigenes Eingreifpersonal zu haben“ und auf das Technischen Hilfswerk (THW) zurückgreifen zu können.
Der Virologe warnte zugleich vor künftigen Pandemien, deren Erreger vielleicht ebenso ansteckend sein könnten wie das neue Corona-Virus, aber in der Wirkung viel gefährlicher. Der „FAS“ sagte Streeck dazu: „Sag niemals nie. Das kann passieren.“
Es könne sich auch ein bekanntes Virus verändern und aggressiv werden, wie die Spanische Grippe vor hundert Jahren. „Oder die Aedes-Mücke wird durch den Klimawandel bei uns heimisch, und wir bekommen es mit Dengue-Fieber zu tun.“
Mit AFP-Material