Auch ein Kind stirbt: Vier Tote bei Schüssen in Bürogebäude

In einem Bürogebäude in Orange (Südkalifornien) fallen Schüsse, vier Menschen sterben. Die Hintergründe sind für die Polizei noch ein Rätsel. Fest steht, dass es bereits die dritte Tat dieses Ausmaßes in den USA in gerade mal zwei Wochen war.
Orange Kalifornien USA Schießerei Tote
Foto: Jae C. Hong/AP/dpa
Foto: Jae C. Hong/AP/dpa

Vier Menschen, darunter ein Kind, sind bei einem erneuten bewaffneten Zwischenfall in den USA ums Leben gekommen. Zudem wurde eine Frau lebensgefährlich verletzt, als am Mittwoch (Ortszeit) ein Schütze in einem Bürogebäude in der südkalifornischen Stadt Orange das Feuer eröffnete, wie die Polizei laut örtlichen Medien mitteilte.

Als Polizisten gegen 17.30 Uhr bei dem zweistöckigen Gebäude eingetroffen seien, seien Schüsse gefallen, berichtete die leitende Polizeibeamtin Jennifer Amat. Der Verdächtige sei nach einem Schusswechsel mit der Polizei verletzt in ein Krankenhaus gebracht worden. Sein Zustand sei kritisch.

Hintergründe unklar – Gouverneur: „Schrecklich und herzzerreißend“

Die Schüsse seien auf beiden Stockwerken abgefeuert worden, sagte Amat. Der Hintergrund der Tat sei unbekannt. Schildern an dem Gebäude zufolge hatten dort mehrere Unternehmen Geschäftsräume, darunter eine Versicherungsfirma, eine Finanzberatung, eine Kanzlei und ein Handyreparaturbetrieb.

Der kalifornische Gouverneur Gavin Newsom bezeichnete die Tötungen als „schrecklich und herzzerreißend“. Er twitterte: „Unsere Herzen sind bei den Familien, die von dieser furchtbaren Tragödie betroffen sind.“

https://twitter.com/GavinNewsom/status/1377461286607327236

Eine solche Tat habe die rund 140.000 Einwohner zählende Stadt südöstlich von Los Angeles seit 1997 nicht mehr erlebt, sagte die Polizeisprecherin: „Orange ist normalerweise ruhig.“ Damals hatte ein Schütze, der zuvor seinen Job verloren hatte, vier Menschen getötet, ehe er von der Polizei erschossen wurde. Die Repräsentantenhausabgeordnete Katie Porter, in deren Wahlkreis Orange befindet, teilte mit, sie sei „tieftraurig“.

USA: Schießereien mehren sich – Diskussion über schärfere Waffengesetze

In den USA war es bereits der dritte vergleichbare Vorfall mit mindestens vier Toten in rund zwei Wochen. Am 22. März hatte ein Schütze im Bundesstaat Colorado zehn Menschen in einem Supermarkt getötet. Wenige Tage zuvor waren in drei Massage-Salons in und um Atlanta im US-Bundesstaat Georgia acht Menschen erschossen worden.

>> USA: Acht Tote nach Angriffen auf Massage-Salons – Verdächtiger festgenommen <<

Wenige Stunden vor der Tat in Orange waren bei Schüssen in der US-Hauptstadt Washington zwei Menschen getötet und drei weitere verletzt worden. Es habe sich offenbar um die Eskalation eines Streits zwischen zwei Gruppen gehandelt, sagte Polizeichef Robert Contee. Die Verletzten schwebten nicht in Lebensgefahr.

In den USA kommt es regelmäßig zu tödlichen Zwischenfällen mit Schusswaffen, die dort leicht zu kaufen sind. Die jüngsten Attacken fachten die politische Diskussion über schärfere Waffengesetze in dem Land neu an.

dpa