US-Amerikaner versteht Trump-Appell zum Corona-Schutz falsch und stirbt

Ein US-Amerikaner wollte sich nach einer Fernsehansprache von Donald Trump schützen – die Einnahme eines falschen Medikaments kostete ihm aber das Leben.
Covid 19 Coronavirus
Foto: Shutterstock/angellodeco
Covid 19 Coronavirus
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Er hat sich gegen das Coronavirus schützen wollen, ein Missverständnis hat einem Mann aus dem US-Bundesstaat Arizona aber das Leben gekostet. Nach einem Appell von US-Präsident Donald Trump griff er zu einem falschen Medikament.

Wie die Frau des verstorbenen Mannes „NBC“ erzählte, hatten die beiden in der vergangenen Woche gemeinsam eine Fernsehansprache von Trump gesehen. Darin erwähnte der Präsident in Bezug auf mögliche Mittel, um dem Coronavirus entgegenzuwirken, auch das Mittel Chloroquin.

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Das ist in erster Linie als Malaria-Medikament bekannt – es wurde aber spekuliert, dass es auch gegen das neuartige Virus helfen könnte, offenbar Grund genug für Trump, um darauf aufzuspringen.

Beim Begriff Chloroquin wurde die Frau aus Arizona hellhörig: „Ich habe es herumliegen sehen und dachte ‚Ist das nicht das Zeug, worüber die gerade im Fernseher gesprochen haben?'“.

Das Chloroquinphosphat, das die beiden aber noch vorrätig im Haushalt hatten, enthält aber eine andere Zusammensetzung als der Bestandteil des Malaria-Medikaments und ist als Schädlingsbekämpfungsmittel für Fische vorgesehen – im Falle der Familie aus Arizona zum Schutze ihrer Koi-Karpfen.

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Dass es da einen Unterschied gibt, war den beiden aber offenbar nicht bewusst – sie tranken eine kleine Dosis des Mittels und hatten schnell mit Beschwerden zu kämpfen. „Ich habe angefangen, mich zu übergeben“, sagte die Frau.

Beiden wurde warm und schwindelig, mit über 60 Jahren zählten sie ohnehin schon zur Corona-Risikogruppe. Als ihr Mann Atemprobleme bekam, verständigte die Frau sofort den Notruf.

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Den Mitarbeiters des Rettungsdienstes musste sie dann erst erklären, was für ein Mittel die beiden zu sich genommen hatten. Retten konnten ihn aber auch die Mediziner nicht mehr – kurz, nachdem er ins Krankenhaus gebracht wurde, verstarb der Mann.

Seine Frau wird immer noch im Krankenhaus behandelt, ihr Zustand ist ebenfalls kritisch. „Wir hatten einfach nur Angst, krank zu werden“, versucht sie die fatale Medikamenten-Entscheidung zu erklären. Hoffen wir, dass schnellstmöglich ein Mittel entwickelt wird, das tatsächlich gegen das Coronavirus hilft.