Trump bezeichnete Tragen von Maske als „Schwäche“ – so läuft er jetzt rum

Sinneswandel bei Donald Trump: Der US-Präsident hatte sich monatelang vom Mund- und Nasenschutz als Mittel im Kampf gegen Corona distanziert.
US-Präsident Donald Trump Mund-Nasen-Schutz
Foto: Patrick Semansky/dpa
Foto: Patrick Semansky/dpa

Sinneswandel bei Donald Trump: Der US-Präsident hat am Montag das Tragen von Masken als „patriotisch“ bezeichnet, nachdem er sich monatelang vom Mund- und Nasenschutz als Mittel im Kampf gegen die Corona-Pandemie distanziert hatte.

„Wir sind vereint in unserem Bemühen, das unsichtbare China-Virus zu besiegen, und viele Menschen sagen, es sei patriotisch, eine Maske zu tragen, wenn man sich sozial nicht distanzieren kann“, schrieb Trump auf Twitter und fügte hinzu: „Es gibt niemanden, der patriotischer ist als ich, Ihr Lieblingspräsident!“

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Dazu veröffentlichte Trump ein Bild, dass ihn mit einer dunklen Maske mit dem Präsidenten-Siegel zeigt. Mit dem Tweet und dem Bild distanzierte sich Trump von seinen früheren Aussagen, in denen er unter anderem Masken als Symbole der Schwäche abtat.

https://twitter.com/realDonaldTrump/status/1285299379746811915?s=20

Sein Tweet blieb jedoch weit davon entfernt, die zunehmenden Forderungen nach einer landesweiten Pflicht zum Tragen von Masken in der Öffentlichkeit zu unterstützen.

In einer am Freitag veröffentlichten Umfrage der „Washington Post“ und des Senders „ABC“ gaben 79 Prozent an, sie würden in Gegenwart anderer Menschen außerhalb ihres Zuhauses immer oder meistens eine Schutzmaske tragen. 15 Prozent sagten, sie würden nie oder selten eine Maske anziehen. Der Umfrage zufolge hat auch die Kritik an Trumps Krisenmanagement zugenommen. 60 Prozent bewerteten Trumps Vorgehen in der Pandemie als negativ, nur noch 38 Prozent befürworteten es. Im März hatte eine knappe Mehrheit (51 Prozent) Trumps Vorgehen noch gutgeheißen, 45 Prozent hatten es abgelehnt.

Inmitten eines starken Wiederanstiegs von Corona-Infektionszahlen in vielen Staaten im Süden und Westen der USA ist Trump stark unter Druck geraten. In den USA werden weiterhin jeden Tag Zehntausende Neuinfektionen mit dem Coronavirus verzeichnet. Am Sonntag registrierten die Forscher der Johns-Hopkins-Universität (JHU) knapp 62.000 neue Fälle. Der bisherige Rekord wurde am vergangenen Donnerstag mit mehr als 77.000 Neuansteckungen erreicht. Seit Beginn der Pandemie verzeichnete die JHU-Statistik insgesamt rund 3,8 Millionen Fälle, mehr als 140.000 Menschen kamen infolge einer Infektion ums Leben.

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Der US-Präsident kämpft um seine Wiederwahl am 3. November. Am 11. Juli zeigte er sich erstmals öffentlich mit einer Maske. Sein demokratischer Herausforderer Joe Biden hingegen trägt seit Monaten in der Öffentlichkeit einen Mund- und Nasenschutz.

Peinliche Momente sind Trump jedenfalls nicht fremd, wie Donald Trump und die „rutschige“ Rampe – das Netz rastet aus.

AFP/dpa