„Totaler Fan von Karl Lauterbach“: Mit diesem Zuspruch dürfte keiner gerechnet haben

Kaum jemand polarisiert in der Corona-Krise so wie Karl Lauterbach. Nun bekommt er Unterstützung und Lob von allerhöchster Stelle.
Lauterbach 22. Dezember 2021
Karl Lauterbach am 22. Dezember 2021. Foto: AP Photo/Michael Sohn
Lauterbach 22. Dezember 2021
Karl Lauterbach am 22. Dezember 2021. Foto: AP Photo/Michael Sohn

Bayern Münchens Ehrenpräsident Uli Hoeneß findet den neuen Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) richtig gut. „Solange er nicht im Amt war, hatte ich meine Probleme mit ihm. Ich fand, dass er alles besser weiß. Jetzt bin ich ein totaler Fan von Karl Lauterbach, weil ich das Gefühl habe, dass er von der Sache sehr viel versteht und ein Macher ist“, sagt Hoeneß im Interview der Deutschen Presse-Agentur. Der 58 Jahre alte Lauterbach muss in der neuen deutschen Ampelregierung die Corona-Maßnahmen managen.

Hoeneß lobt den SPD-Politiker für seinen Tatendrang in den ersten Wochen im Ministeramt und übt Kritik an dessen Vorgänger: „Er macht etwa eine Bestandsaufnahme beim Impfstoff und besorgt, was fehlt. Kaum ist das Medikament Paxlovid gegen schwere Covid-Verläufe akzeptiert, bestellt er eine Million Packungen. Sein Vorgänger Jens Spahn war Ankündigungsweltmeister, hat aber wenig zustandegebracht.“ Lauterbach sei zwar „nicht jedem recht – aber er ist einer, der handelt, und so einer ist mir zehnmal lieber“.

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Hoeneß ist ein klarer Befürworter des Impfens, bei der aktuell heiß diskutierten Einführung einer Impfpflicht in Deutschland hat er aber umgedacht. „Zeitweise war ich dafür, aber ich habe mir dann vorgestellt: Was macht man mit einem Menschen, der sich partout nicht impfen lassen will? Ich halte eine Impflicht ohne Wenn und Aber für ein zu großes Problem, das die Gesellschaft eher spalten kann. Aber so, wie sich die Situation gerade darstellt, bedeutet das auch, dass die Rechte für Ungeimpfte eingeschränkt sein müssen“, sagt der frühere Bayern-Präsident, der an diesem Mittwoch 70 Jahre alt wird.

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Hoeneß begrüßt, dass Nationalspieler Josuha Kimmich (26) nach einer eigenen Corona-Erkrankung beim Impfen umgedacht hat. „Ich rechne es ihm hoch an, dass er sich hinstellt und sagt: ‚Ich habe das falsch eingeschätzt.‘ Das würde ich mir bei mehr Menschen wünschen. Ich finde es gut, dass er sich, sobald es möglich ist, impfen lassen möchte. Das kann vielen Andersdenkenden einen Impuls geben.“

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dpa