Tornado in Kiel: Windhose schleudert Menschen ins Wasser und hinterlässt Zerstörung

Am Mittwochabend ist Kiel von einem Tornado überrascht worden. Dabei wurden mehrere Personen verletzt und ins Wasser gewirbelt.
Tornado über Kiel – mehrere Verletzte
Das Bild zeigt einen Tornado in Kiel. Foto: Gerrit Derkowski/NDR/dpa
Das Bild zeigt einen Tornado in Kiel. Foto: Gerrit Derkowski/NDR/dpa

Gegen 18 Uhr am Mittwochabend ist ein Tornado über die Kiellinie – eine bekannte Promenade direkt am Ufer – gezogen. Dabei sind nach Angaben der Feuerwehr mehrere Menschen bei dem Versuch, Boote aus dem Wasser zu ziehen, verletzt worden.

Tornado in Kiel – mehrere Verletzte

Die Menschen haben sich laut Feuerwehr auf einem Steg aufgehalten, um zwei Ruderboote zu sichern. Ein Sprecher erklärte: „Sie sind vollständig durcheinander gewirbelt worden und dabei sind auch Leute ins Wasser gefallen.“ Umherfliegende Gegenstände, die der Kraft des Tornados nicht standhalten konnten, seien ebenfalls einigen Personen an den Kopf geflogen. Insgesamt sind laut ersten Angaben vier Menschen schwer und mehrere Menschen leicht verletzt worden.

Der Tornado sei weitergezogen und habe außerdem mehrere Dächer in einem Neubaugebiet in Kiel-Meimersdorf abgedeckt. Auch in Kiel-Gaarden seien Ziegel von den Dächer gewirbelt worden.

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„Auf Grundlage von Bildern gehen wir davon aus, dass es sich um einen Tornado handelte“, sagte Michael Bauditz vom Deutschen Wetterdienst (DWD). Vor derartigen Wirbelstürmen frühzeitig zu warnen, sei laut Sebastian Wache von WetterWelt schwierig: „So etwas ist nicht absolut vorherzusagen“, erklärt er gegenüber der Nachrichtenagentur dpa.

Tornados auf dem Wasser seien zudem besonders zu dieser Jahreszeit auch in Kiel nicht ungewöhnlich. Dass eine Windhose nun übers Land gezogen ist und mehrere Menschen verletzt hat, habe alle emotional sehr mitgenommen, erklärt der Vorsitzende des Ersten Kieler Ruder-Clubs von 1862, Bernd Klose.

Was ist ein Tornado und wie entsteht er?

Tornados sind Wirbelstürme, die entstehen, wenn sie die Temperaturen über dem Festland stark unterscheiden. Sie treten bei sich auftürmenden Schauer- oder Gewitterwolken auf, die sich um sich selbst rotieren. Das führt dazu, dass unterhalb der Wolke feuchte und warme Luft aufsteigt, die durch die Winde in höheren Himmelsschichten verwirbelt wird. Wenn der rotierende Luftschlauch unter der Wolke den Boden erreicht, reißt er sogartig alles mit sich.

mit Agenturmaterial (dpa)