Tödliche Vibrionen: Frau geht in der Ostsee baden und stirbt

Die Vibrionen in der Ostsee haben ihr erstes Todesopfer gefordert. In Mecklenburg-Vorpommern starb eine ältere Frau an den Folgen einer Infektion.
Ostsee Zinnowitz auf Usedom
Foto: Stefan Sauer/dpa-Zentralbild/dpa
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Die Vibrionen in der Ostsee haben ihr erstes Todesopfer gefordert. In Mecklenburg-Vorpommern starb eine ältere Frau, die zur Risikogruppe der immungeschwächten Personen gehörte.

Das erfuhr die „Ostsee-Zeitung“ vom Landesamt für Gesundheit und Soziales. Neben dem Todesfall habe es seit Juni vier Erkrankungen durch Vibrionen gegeben. Wo und wie genau die Frau mit den Bakterien in Berührung kam, wurde aus Datenschutzgründen nicht mitgeteilt.

Aufgrund des Klimawandels wächst die Gefahr eine Vibrionen-Infektion stetig. Laut Angaben des Amtes hatte es 2018 insgesamt 18 Erkrankungen ergeben, drei davon endeten tödlich. Deshalb habe man Ende Juni damit begonnen, regelmäßig Proben zu entnehmen – ein Badeverbot gab es bisher jedoch nicht.

Was sind Vibrionen?

Vibrionen sind stäbchenförmige Bakterien, die vor allem im Meerwasser leben und schwere, teils tödliche Infektionen auslösen können. Die Erreger vermehren sich bei einem Salzgehalt ab 0.5 Prozent in Verbindung mit einer Temperatur über 20 Grad Celsius besonders schnell. In den menschlichen Körper können sie sowohl über die Nahrung oder das Trinkwasser als auch über die Haut, also zum Beispiel offene Wunden, gelangen und Wundinfektionen hervorrufen.

Besonders gefährdet sind laut Gesundheitsamt Menschen mit einer Immunschwäche oder einer chronischen Erkrankung wie beispielsweise Diabetes. Es wird geraten, bereits bei kleinen Anzeichen einer Wundinfektion einen Arzt aufzusuchen. Um einer solchen Infektion präventiv entgegenzuwirken, können auf kleine Wunden wasserfeste Pflaster geklebt werden.