In Guatemala ist ein ehemaliger Soldat zu mehr als 5000 Jahren Haft verurteilt worden. Der Grund: Ein Massaker während des Bürgerkrieges.
Ein Gericht in Guatemala-Stadt machte Santos López am Mittwoch für den Tod von 171 der insgesamt 201 getöteten Menschen verantwortlich. Das Gericht verhängte für jedes Todesopfer 30 Jahre Haft und fügte weitere 30 Jahre Gefängnis für weitere Verbrechen hinzu.
Rein rechnerisch ergeben sich dadurch 5160 Jahre Haft. Das Strafmaß ist lediglich symbolisch, zumal für Gefängnisstrafen in Guatemala eine Obergrenze von 50 Jahren gilt.
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Das Blutbad im Dorf Dos Erres war eines der schlimmsten Massaker während des jahrzehntelangen Bürgerkriegs in Guatemala. Soldaten auf der Suche nach von Guerillakämpfern erbeuteten Gewehren töteten im Dezember 1982 nahezu alle Bewohner des Dorfes im Norden des Landes. Das Massaker wurde während der Herrschaft von Militärmachthaber Efraín Ríos Montt verübt.
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Wegen des Massakers wurden 2011 und 2012 fünf Ex-Soldaten zu Haftstrafen von jeweils mehr als 6000 Jahren verurteilt. Der nun verurteilte Santos López, ein früheres Mitglied der Spezialeinheit Kaibil, wurde 2016 von den USA an Guatemala ausgeliefert. In dem Bürgerkrieg von 1960 bis 1996 zwischen Armee und linksgerichteter Guerilla in dem zentralamerikanischen Land wurden laut dem Bericht einer Wahrheitskommission etwa 200.000 Menschen getötet oder verschwanden.
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(AFP)