Showdown in Lützerath: Hunderte Demonstranten erwartet – „Lützi bleibt!“
Für Klimaschützer ist der Weiler Lützerath am Tagebau Garzweiler vielmehr als nur eine lose Aneinanderreihung einiger Häuser: Er ist zum Symbol des Protests geworden. Mit den Wünschen der ursprünglichen Bewohner hat der Kampf also nicht mehr viel gemein – denn die sind längst weg. Dafür leben nun Aktivisten in Lützerath. Und die sind gekommen, um zu bleiben: Es wird demonstriert.
An dem Weiler Lützerath am Braunkohletagebau Garzweiler wollen am Sonntag, dem 9. Oktober 2022, ab 12 Uhr Klimaschützer gegen das geplante Abbaggern des Orts demonstrieren. Zu den Organisatoren gehört die Initiative „Alle Dörfer bleiben“.
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Einige hundert Teilnehmer werden erwartet, mehrere Reden sind geplant. In dem aus wenigen Häusern bestehenden Weiler an der Kante des großen Tagebaus leben seit mehr als einem Jahr Aktivisten, die verhindern wollen, dass der Ort für die darunter liegende Braunkohle verschwindet. Lützerath, das hier „Lützi“ genannt wird, ist zu einem neuen Symbol für die Protestbewegung geworden. Die ursprünglichen Bewohner sind bereits weggezogen.
„Lützi bleibt!“
Der Bund, das Land NRW und der Energiekonzern RWE haben vereinbart, dass RWE im Jahr 2030 vorzeitig aus der Braunkohle aussteigt. Zu der Übereinkunft gehört, dass im Umfeld des Tagebaus Garzweiler fünf Dörfer erhalten bleiben, aber Lützerath in Anspruch genommen wird. Die Vereinbarung hatten am Dienstag NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur und Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (beide Grüne) sowie RWE-Chef Markus Krebber vorgestellt.
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Gegen das beschlossene Ende des Orts regt sich Protest aus den Reihen der Klimaschützer. Die Jugendorganisation der Grünen ging in Aachen auf die Straße und rief: „Lützi bleibt, Lützi bleibt!“. David Dresen, Sprecher von „Alle Dörfer bleiben“, erklärte: „Es geht weiter darum, alle Dörfer zu retten, dazu gehört auch Lützerath“. Es werde immer noch zu viel Braunkohle verbrannt. Bei der Verstromung der Kohle entsteht das Treibhausgas Kohlendioxid.
dpa