Schwarzpulver gefunden: Gärtner sprengt Arzt in die Luft – Polizei fürchtet Rachefeldzug

Ein Arzt ist in Rheinland-Pfalz wohl durch eine vor der Praxistür angebrachte Sprengfalle ums Leben gekommen. Tatverdächtig sei ein Gärtner.
Foto: PRESSLAB/Shutterstock.com (Symbolbild)
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Nach einer tödlichen Explosion in Rheinland-Pfalz befürchtet die Polizei, dass noch mehr Menschen Opfer des Rachefeldzugs eines inzwischen toten Gärtners werden könnten.

Der Landschaftsgärtner aus Mehlingen bei Kaiserslautern soll einen Arzt mit einer Sprengfalle getötet haben und für eine weitere Explosion mit zwei verletzten Frauen verantwortlich sein. Kurz vor der ersten Explosion starb der mutmaßliche Täter. Woran, ist trotz einer Obduktion noch unklar. Hinweise auf Fremdverschulden gebe es nicht. Der Mann habe sich möglicherweise vergiftet, berichtete ein Polizeisprecher am Dienstag in Kaiserslautern.

Eine Sonderkommission der Polizei ermittelt fieberhaft, ob der 59-Jährige noch mehr Sprengfallen ausgelegt hat und Menschen in Lebensgefahr sind. Die Opfer hatten nach Darstellung der Polizei „eine persönliche beziehungsweise geschäftliche Verbindung“ mit dem Verdächtigen und standen „in keinem guten Verhältnis“ zu ihm.

Die Ermittler gaben am Dienstag aber erstmal Entwarnung: „Wir haben keinen Hinweis, der auf weitere Sprengstofffallen oder explosive Stoffe hindeutet“, sagte ein Polizeisprecher. Mehr als 30 Anrufe mit Hinweisen seien zuvor eingegangen. Die Sonderkommission arbeitete diese nach und nach ab. Ein konkreter Verdacht aus Siegelbach war darunter, hatte sich aber nicht erhärtet. Im Garten einer Frau, die mit dem Gärtner geschäftliche Beziehungen hatte, wurden zwar unklare Kunststoffteile gefunden. Diese seien aber nicht gefährlich gewesen.

Der 64 Jahre alte Arzt war am Freitagvormittag tot vor seiner Praxis in Enkenbach-Alsenborn gefunden worden. Ersten Ermittlungen zufolge hat er eine getarnte Sprengvorrichtung an der Eingangstür vom Boden aufheben wollen und dadurch die Explosion ausgelöst.

Bei der anderen Explosion wurden am Sonntag eine Mutter und ihre Tochter verletzt, als ein mit Sprengstoff präpariertes Holzscheit in ihrem Kamin detonierte. Die jüngere Frau war am Dienstag noch im Krankenhaus, aber nicht in Lebensgefahr. Vermutlich hatte der Täter das Holzstück am Anwesen der späteren Opfer in Otterberg deponiert. Nach Polizeiangaben legte eine arglose Bewohnerin das Stück dann mit ins Kaminfeuer. Mehlingen und Otterberg liegen etwa zehn Autominuten voneinander entfernt.

Der Tatverdächtige war in der Nacht zum Freitag in seinem Wohnhaus gestorben. Woran, konnte bei der Obduktion am Montag nicht geklärt werden. Die Ergebnisse eines toxikologischen Gutachtens stehen noch aus und sollen im Laufe der Woche bekannt werden. Bei der Durchsuchung seines Anwesens seien Schwarzpulver sowie andere Gegenstände gefunden worden, die dem Waffen- oder Sprengstoffgesetz unterliegen, teilte die Polizei am Dienstag mit.

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(dpa)