Schnellste Frau der Welt stirbt bei Rekordversuch

Sie trug den Spitznamen der „schnellsten Frau auf vier Rädern“. In der Wüste von Oregon wollte sie den bisherigen Rekord brechen. Dabei kam sie ums Leben.
Jessi Combs
Foto: Frederick M. Brown/GETTY IMAGES NORTH AMERICA/AFP
Foto: Frederick M. Brown/GETTY IMAGES NORTH AMERICA/AFP

Sie trug den Spitznamen
der „schnellsten Frau auf vier Rädern“. In der Wüste von Oregon wollte sie den
bisherigen Rekord brechen. Bei einem Unfall kam sie ums Leben.

Die als „schnellste Frau
auf vier Rädern“ bekannte US-Rennfahrerin Jessi Combs ist tot. Sie starb in der
Alvord-Wüste im Staat Oregon beim Versuch, einen neuen Geschwindigkeitsrekord
aufzustellen. Die Umstände des Unfalls seien noch unklar, teilte ein Sprecher
des Sheriffbüros am Mittwoch mit. Combs war
am Dienstag in einem Auto mit Düsenantrieb durch ein trockenes Seebett im
abgelegenen Harney County gerast, als sie starb.

Combs wurde 39 Jahre alt. Sie hatte ihr
Talent als Rennfahrerin auch in etlichen US-TV-Shows unter Beweis gestellt. In
der Nischenszene der Jet-Car-Rennfahrer hatte sich Combs daher in den vergangenen Jahren einen großen Namen
gemacht. In der Wüste hatte sie einen Temporekord der Frauen knacken wollen,
den 1976 die Rennfahrerin Kitty O’Neil aufgestellt hatte. Jet Cars sind Autos,
die von einem Düsentriebwerk angetrieben werden.

Ihren Fans galt Combs schon als „schnellste Frau auf vier
Rädern“: 2013 hatte sie beim sogenannten Landrennen ein Rekordtempo von 640
Kilometern pro Stunde erreicht und war bei darauffolgenden Rennen sogar noch
schneller. Doch verwehrten ihre Mechanikprobleme damals einen Eintrag in die
Rekordbücher. O’Neil war auf drei Rädern unterwegs gewesen.

Erst am Sonntag hatte
sie sich auf Instagram zuversichtlich gezeigt, an O’Neil vorbeiziehen zu
können. „Die Leute sagen, ich bin verrückt. Ich sage: „Danke““.

Terry Madden, der zum
gleichen Team North American Eagles gehört, teilte in einem Post auf Instagram
mit, sein Herz sei gebrochen. Er fügte eine Collage von Videos und Fotos von
Terry mit verschiedenen Teammitglieder hinzu. „Sie war der unglaublichste
Geist, den ich jemals kannte oder kennen werde“, schrieb Madden.
„Unglücklicherweise haben wir sie gestern in einem schrecklichen Unfall
verloren, ich war der erste dort und glaubt mir, wir haben alles
Menschenmögliche getan, um sie zu retten!!“

Combs wurde in South Dakota geboren und
lebte in Kalifornien. Sie studierte Automobildesign und -fertigung, war
Moderatorin der Autosendung Extreme 4X4. Bei einem Unfall brach sie sich ihren
Rücken. Nach Monaten der Rehabilitation erschien Combs als Gast in einer Reihe Fernsehshows und war als
professionelle Fahrerin in Filmen und Werbung tätig.

Die Alvord-Wüste ist eine
extrem abgelegene und dünn besiedelte Gegend im Südosten Oregons, etwa 650
Kilometer südöstlich von Portland.

dpa