Historische Brücke in Rotterdam soll für Mega-Jacht abgebaut werden

In Rotterdam soll eine Brücke teilabgebaut werden, damit eine Yacht hindurch passt. Die Anwohner sind gegen einen Abbau.
Dilbar Yacht
Die Dilbar. Foto: Agent Wolf/Shutterstock.com
Die Dilbar. Foto: Agent Wolf/Shutterstock.com

In der größten europäischen Hafenstadt Rotterdam wird aktuell heiß diskutiert, ob eine historische Brücke teilabgebaut werden soll für eine Yacht. Denn die Yacht ist zu groß, um einfach so unter der Brücke hindurch zu fahren.

Nach Medienberichten soll Amazon-Gründer und US-Milliardär Jeff Bezos Auftraggeber des Schiffes sein. Viele Rotterdamer reagierten empört. Doch Bürgermeister Ahmed Aboutaleb erklärte am Freitag der Zeitung „Algemeen Dagblad„, dass noch gar kein Antrag für den Abbau gestellt wurde. Vor einer Entscheidung müsse es auch Garantien geben, dass die Brücke nicht beschädigt werde.

Die Brücke ist zwar 40 Meter hoch, Berichten zufolge aber zu niedrig für die Masten der Segeljacht, die auf einer Werft in Alblasserdam im Osten der Stadt gebaut wird. Die soll demnach 430 Millionen Euro kosten. Der Teilabbau war für den Sommer geplant. Nach der Durchfahrt des Schiffes soll die Brücke wiederhergestellt werden.

Nach Angaben des Bürgermeisters wurde noch kein Antrag bei der Kommune gestellt. Erst wenn der vorliege, würden die Interessen abgewogen. „Die wirtschaftlichen, nämlich das maritime Imago unserer Region, und die technischen: Ist das ohne Schäden möglich? Und wir wollen wissen, ob die Kosten tatsächlich vom Käufer erstattet werden.“

Die fast einhundert Jahre alte Koningshaven-Brücke über der Maas steht unter Denkmalschutz. Es ist eine sogenannte Hubbrücke, sie wird im Volksmund nur De Hef (Hub) genannt, da das Mittelstück beweglich ist und nach oben gehoben werden kann, um Schiffe durchzulassen. Seit 1993 fahren keine Züge mehr über die charakteristische Brücke.

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dpa