Rettungsaktion in Thailand: Dramatisches Rennen gegen die Zeit

An einer Höhle im Norden Thailands geht die dramatische Suchaktion nach einer verschollenen Jungen-Fußballmannschaft weiter. Regen erschwert die Rettungsaktion.
Foto: dpa
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In einem Rennen gegen die Zeit haben sich im Norden Thailands hunderte Einsatzkräfte weiter um die Rettung der in einer überschwemmten Höhle eingeschlossenen Jungen-Fußballmannschaft bemüht.

In der Nacht zu Mittwoch installierten die Einsatzkräfte mehrere Pumpen, um das Hochwasser in der Tham-Luang-Höhle zu bekämpfen. Ihre Bemühungen wurden aber durch anhaltende Regenfälle erschwert. Laut thailändischer Armee stieg der Wasserspiegel in der Höhle über Nacht um 15 Zentimeter.

Der Rettungseinsatz sei noch „viel härter“ geworden, sagte der Gouverneur der Provinz Chiang Rai, Narongsak Osottanakorn, vor Journalisten. Die Einsatzkräfte versuchten mit aller Kraft, Wasser herauszupumpen, „aber der Wasserspiegel steigt weiter an“. Außerdem kämen die rund 200 Einsatzkräfte in den Gängen der Höhle wegen des trüben Wassers und Sauerstoffmangels nicht gut voran. „Jede Sekunde zählt für diese Kinder“, fügte der Gouverneur mit Blick auf die Fußballmannschaft hinzu.

Unterwasserroboter wird eingesetzt

Für die Rettungsaktion wurden insgesamt rund tausend Einsatzkräfte mobilisiert, die am sich Boden und aus der Luft beteiligen. Am Mittwoch sollten aus dem Ausland drei erfahrene Höhlentaucher eintreffen. Außerdem sollten zusätzliche Wasserpumpen bereitgestellt werden. Das Taucherteam werde bis ans Ende der Tham-Luang-Höhle gehen, teilte die Marine im Online-Netzwerk Facebook mit. Im Laufe des Tages wurde zur Unterstützung der Taucher auch ein Unterwasserroboter eingesetzt, und einige der dunklen Tunnel wurden mit Lichterketten erhellt.

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Die zwölf Fußballer im Alter zwischen elf und 16 Jahren und ihr 25-jähriger Trainer werden seit Samstagabend vermisst. Die Mutter von einem der Jungen hatte Alarm geschlagen, nachdem ihr Sohn nach dem Fußballtraining nicht nach Hause gekommen war. Daraufhin wurden vor dem Höhleneingang Fußabdrücke, Schuhe und Fahrräder der Jungen gefunden. Nach Angaben der Behörden kennt sich das Fußballteam gut in der Höhle aus.

In der Region waren in den vergangenen Tagen heftige Monsunregen niedergegangen, so dass die Höhle sich schnell mit Wasser gefüllt hatte. Die dramatische Rettungsaktion hält ganz Thailand in Atem, auch hochrangige Politiker und Mitglieder der hochgeachteten Königsfamilie äußerten sich betroffen. Vize-Regierungschef Prawit Wongsuwan äußerte sich am Mittwoch zuversichtlich. „Ich habe große Hoffnungen, dass wir diese 13 Menschen finden, weil schon so viele Tage vergangen ist“, sagte er vor Journalisten.

Verzweifelte Eltern beteten vor der Höhle für die Rettung der zwölf Jungen und ihres Trainer. „Wenn wir sie finden, müssen wir zunächst erste Hilfe leisten und Nahrung bringen, bevor wir darüber nachdenken können, wie wir sie hinaus bekommen“, sagte der thailändische Innenminister General Anupong Paochinda.

Die Höhle Tham Luang befindet sich in einem Nationalpark in der Nähe der Grenze zu Myanmar und Laos. Wegen ihrer Abgeschiedenheit wird sie von ausländischen Touristen nur selten besichtigt, die Einheimischen besuchen die Höhle aber wegen der kleinen Buddha-Statuen, die dort aufgestellt wurden.

(AFP)