Reporter meldet sich krank, macht aber einen Fehler – seine Kollegen rasten komplett aus

Nick Vasos gehört nicht zu den bekanntesten Journalisten weltweit. Und dennoch hat er für Schlagzeilen gesorgt. Allerdings ist er selbst die Schlagzeile.
Nick Vasos Schrein Büro
Foto: Screenshot Twitter
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Nick Vasos gehört nicht zu den bekanntesten Journalisten weltweit. Und dennoch hat er für Schlagzeilen gesorgt. Allerdings ist er selbst die Schlagzeile. Und das durch die freundliche Mithilfe seiner Kollegen. Das war zwar nicht geplant, aber der US-Amerikaner kann darüber lachen.

Nick Vasos ist Verkehrsreporter beim US-TV-Sender „Fox4 News“ in Kansas City. Logischerweise dreht sich sein berufliches Leben um Verkehrsunfälle aus der Stadt im US-Bundesstaat Missouri. Doch plötzlich wurde er zu einer überregionalen Berühmtheit. Wie konnte es nur dazu kommen?

Alles begann damit, dass sich Vasos krank fühlte. Und zwar so krank, dass er sich nicht dazu in der Lage sah, ins Büro zu fahren und seiner Arbeit nachzugehen. Also meldete er sich krank. Doch dabei unterlief ihm ein folgenschwerer Fehler.

Denn: Bei seinem Arbeitgeber, der Nexstar Media Group, zu der auch der lokale TV-Sender aus Kansas City gehört, gibt es klare Richtlinien, wie so eine Krankmeldung auszusehen hat. Was kompliziert klingt, ist aber eigentlich ganz simpel: Der kranke Mitarbeiter muss im ersten Schritt lediglich eine E-Mail an das Personalbüro schreiben.

Doch Vasos wählte aus Versehen den falschen Verteiler. Ausgerechnet erwischte er auch noch einen Verteiler für extrem wichtige Nachrichten, die automatisch an alle Angestellten des Unternehmens weitergeleitet werden. So erfuhren alle Kollegen von der Krankmeldung Vasos‘. In diesem Fall betraf das mehrere Tausend Journalisten der Unternehmensgruppe. Bei Wikipedia sind 4527 Angestellte (Stand 2016) bei der Nexstar Media Group vermerkt.

Und die zahlreichen Kollegen fanden die Nachricht wohl wirklich wichtig. Oder witzig. Jedenfalls machten sie sich nur einen Spaß aus der Mitteilung. Es ließen sich nur die wenigsten nehmen, dem kranken Kollegen zu antworten und ihm eine baldige Genesung zu wünschen.

https://twitter.com/amnewsboy/status/1198215088286699521

Das Ganze wurde immer wilder. Auf Twitter trendete plötzlich in den USA das Hashtag #PrayersForNick (Deutsch: #Gebete für Nick), auch per Mail wurde der bemitleidenswerte Vasos regelrecht mit Mails bombadiert. Mit der Folge, dass im gesamten Unternehmen der E-Mail-Verteiler abgeschafft wurde, weil die Kollegen die Postfächer verstopften. Tagszeitungen und TV-Sender berichteten im ganzen Land über den Fall, in den Sozialen Netzwerken kamen immer wieder neue Memes ans Tageslicht.

Doch den Vogel abgeschossen haben zweifelsfrei Vasos‘ direkte Büro-Kollegen. Sie funktionierten seinen Arbeitsplatz zu einer Art Schrein um, bauten zahlreiche Kerzen und Fotos des Kollegen dort auf und beteten für dessen Gesundheit. Sogar Trauerkränze mit der Aufschrift: „#PrayersForNick“ wurden dort niedergelegt.

Und wie reagiert Nick Vasos auf den plötzlichen Ruhm? Er nimmt die ganze Sache mit Humor. Schließlich hat es ihn gesundheitlich auch nicht ganz so hart getroffen. Er hatte schließlich nur eine kleine Grippe. Er befindet sich bereits wieder auf dem Wege der Besserung.

https://twitter.com/NickVasos/status/1197708618247880705

Auf Twitter gab er seinen Kollegen augenzwinkernd noch einen Tipp für den nächsten Krankheitsfall: „Achtung #NexstarNation. Glaubt mir, wenn ihr krank seid, schreibt keine Mail an news@Nexstar.tv – gern geschehen! #GebeteFürNick Jetzt muss ich mich ausruhen. Gute Nacht!“ Und er teilte selbstironisch die zahlreichen Memes auf seinem Twitter-Account.

Seinen Humor hat Nick Vasos jedenfalls noch nicht verloren.