Rekord bei Corona-Neuinfektionen: RKI meldet 14.964 Fälle

In Deutschland sind nach Angaben des Robert Koch-Instituts vom Mittwoch binnen 24 Stunden 14 964 neue Corona-Fälle verzeichnet worden. 
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Foto: Cdc/ZUMA Wire/dpa
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In Deutschland sind nach Angaben des Robert Koch-Instituts vom Mittwoch binnen 24 Stunden 14.964 neue Corona-Fälle verzeichnet worden. Das ist ein Höchstwert seit Beginn der Pandemie.

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Die Werte sind mit denen aus dem Frühjahr allerdings nur bedingt vergleichbar, da inzwischen deutlich mehr getestet wird und dadurch auch mehr Infektionen entdeckt werden. Am Mittwoch vor einer Woche hatte die Zahl bei 7595 gelegen. Am Samstag war mit 14.714 Neuinfektionen der bisherige Höchstwert seit Beginn der Corona-Pandemie in Deutschland verzeichnet worden.

Die Gesamtzahl der Corona-Fälle in Deutschland wurde auf der Homepage des Robert Koch-Instituts zunächst nicht aktualisiert. Am Dienstag lag sie bei 449.275. Die Zahl der Todesfälle wurde ebenfalls nicht aktualisiert, sie lag mit Stand Dienstag bei 10.098.

Die Zahl der Ansteckungen pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen lag bundesweit am Dienstag bei 87. In der Woche zuvor (20.10.) hatte das RKI eine Inzidenz von 48,6 Fällen gemeldet. Nach RKI-Angaben haben rund 70 Prozent der Kreise eine Inzidenz von über 50, acht Kreise liegen nach diesen Angaben sogar bei über 200.

R-Wert liegt in Deutschland bei 1,17

Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag in Deutschland laut RKI-Lagebericht vom Dienstag bei 1,17 (Vortag: 1,37). Das bedeutet, dass zehn Infizierte knapp 12 weitere Menschen anstecken. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab.

Zudem gibt das RKI in seinem Lagebericht ein sogenanntes Sieben-Tage-R an. Der Wert bezieht sich auf einen längeren Zeitraum und unterliegt daher weniger tagesaktuellen Schwankungen. Nach RKI-Schätzungen lag dieser Wert am Dienstag bei 1,21. Er zeigt das Infektionsgeschehen von vor 8 bis 16 Tagen.

Die Entwicklung der Corona-Neuinfektionen führt die Kanzlerin und die Ministerpräsidenten erneut zum Krisengespräch zusammen. NRW-Regierungschef Laschet zieht mit klaren Vorstellungen in die Runde: Er will vor allem strengere Kontaktbeschränkungen.

Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) zieht am Mittwoch mit einem konkreten Forderungskatalog in die Bund-Länder-Beratungen zum Corona-Krisenmanagement. Kernpunkt: Eine bundesweit einheitliche Wiedereinführung strengerer Kontaktverbote.

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Im Visier hat der CDU-Bundesvize vor allem den Privat- und Freizeitbereich. Kitas, Schulen und die Wirtschaft sollen verschont werden. Einen Lockdown mit Herunterfahren des gesamten öffentlichen Lebens oder Ausgangssperren will der CDU-Bundesvize nicht.

Stattdessen will Laschet in der Video-Konferenz der 16 Ministerpräsidenten mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) dafür werben, dass alle privaten Treffen auf das gesellschaftlich notwendige Maß beschränkt werden. Alle privaten Feiern und überflüssigen sozialen Kontakte sollten aus seiner Sicht jetzt abgesagt werden. Polizeikontrollen in den Wohnungen will er aber nicht.

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Der November ist aus Laschets Sicht für diese unverzichtbare Entschleunigung der entscheidende Monat, um einen Lockdown mit Einbruch der Wirtschaft und Verlust vieler Arbeitsplätze und Bildungschancen noch abzuwenden. Eine konkrete Zahl zur Begrenzung von Kontakten hat er bislang nicht genannt. Auch zu möglichen weiteren Beschränkungen für die Gastronomie und den Sport hat er sich nicht festgelegt. „Ich will nicht vorgreifen, weil mir dieser Konsens morgen extrem wichtig ist“, hatte er am Dienstag nach einer Sitzung seines Kabinetts unterstrichen. „Die Lage ist sehr sehr ernst.“

Die SPD-Opposition fordert eine Mitsprache des Parlaments bei den „massiven Einschnitten“, die Laschet vorgeschlagen habe. „Wir brauchen jetzt mehr Team-Arbeit und weniger Alleingang“, unterstrich SPD-Landtagsfraktionschef Thomas Kutschaty. Er bekräftigte seine Forderung an die schwarz-gelbe Koalition, ihre kurz- und langfristigen Ziele zur Bekämpfung des Corona-Virus dem Landtag NRW in einer Regierungserklärung vorzustellen.

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dpa